Angst um Sprengsätze

IAEA durfte nicht auf Dach des AKWs Saporischschja

Ausland
07.07.2023 13:39

Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) fordert jetzt den Zugang zu sämtlichen Bereichen des ukrainischen Kernkraftwerks Saporischschja. Ihre Inspektoren hätten das Betreten der Dächer des AKWs, auf denen Russland laut Angaben der Ukraine Sprengsätze platziert haben soll, beantragt. Man habe aber bislang keine Erlaubnis erhalten, berichtet die IAEA.

Man habe aber mittlerweile die Besichtigungen der Kühlbecken und anderer Orte abgeschlossen, sagte IAEA-Chef Rafael Grossi am Freitag bei einem Besuch in Tokio. Dabei seien vorerst „keine Hinweise auf Sprengstoff oder Minen gefunden“ worden, erklärte er.

Grossi zufolge konnten IAEA-Mitarbeiter allerdings die Dächer der Anlage, die von russischen Soldaten besetzt ist, bislang nicht besichtigen. Er sei aber zuversichtlich, dass man die Genehmigung dafür erhalten werde, sagte er.

Sorge um am Dach platzierte Sprengsätze
In den vergangenen Tagen hatte die Lage im AKW Saporischschja international große Besorgnis ausgelöst. Nach wiederholten Warnungen Russlands und der Ukraine vor angeblichen Angriffsplänen der jeweils anderen Seite, hatte die IAEA am Mittwoch einen erweiterten Zugang zu der Anlage gefordert, um zu überprüfen, ob sich Minen oder Sprengstoff auf dem Gelände des Kraftwerks befinden.

Das ukrainische Militär hatte den russischen Besatzern vorgeworfen, „sprengstoffähnliche Gegenstände“ auf den Dächern zweier Reaktoren (im Tweet oben gelb markiert) angebracht zu haben. Ihre Detonation solle „den Eindruck eines Beschusses von ukrainischer Seite“ erwecken, hieß es. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow warnte wiederum vor einem „subversiven Akt durch das Regime in Kiew“. Die Gefahr einer Sabotage vonseiten der Ukraine „sei groß“, erklärte er.

IAEA-Crew dauerhaft im AKW stationiert
Warnungen vor einem möglichen Kontrollverlust und einer nuklearen Katastrophe gibt es bereits seit Längerem. Angesichts der weltweiten Aufmerksamkeit lässt Moskau seit dem Vorjahr Inspektionen der IAEA zu. Seither halten sich deren Experten dort dauerhaft auf, um die Lage in der Atomanlage zu überwachen.

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