Wenn BMW etwas Elektrisches auf zwei Räder stellt, dann ist das neuerdings grundsätzlich etwas Ungewöhnliches: Zwei Jahre nach dem futuristisch anmutenden Roller CE 04 bringen die Münchner ein Elektro-Moped, das sie aber nicht als solches bezeichnen wollen. Sie nennen den/die CE 02 eParkourer.
Die Namensassoziation soll natürlich nicht Parkuhr sein, sondern Parkour. Das ist die aufsehenerregende Lauftechnik, bei der man im urbanen Raum akrobatisch Hindernisse überwindet, Wände hochläuft und gewaltige Distanzen im Sprung nimmt. Ähnlich wendig und flexibel soll wohl BMWs neues Elektro-Zweirad sein.
Das Gute ist: Um den BMW CE 02 zu fahren, braucht es keine besonderen Fähigkeiten - in der leistungsreduzierten Version mit 3,2 kW/4 PS reicht sogar der Mopedschein Klasse AM, den man schon mit 15 Jahren bekommt. Höchsttempo: 45 km/h.
Der starke eParkourer verlangt den A1-Schein oder B mit Code 111. Dafür bekommt man aber mehr, als man erwarten würde: Denn der CE 02 leistet zwar lediglich klassengerechte11 kW/15 PS, liefert aber aus dem Stand ein mächtiges Drehmoment von 55 Nm. Sein Höchsttempo liegt bei 95 km/h. Nach 90 Kilometern sollte man ein einer Steckdose angekommen sein. Serienmäßig wird mit 0,9 kW geladen, optional (nur die starke Version) mit 1,5 kW. Optisch unterscheiden sich die beiden Versionen nicht.
Der Strom kommt beim 50er aus einem, beim 125er aus zwei herausnehmbaren 48-Volt-Akkupacks mit jeweils 1,96 kW Kapazität. Ladezeit von 20 auf 80 Prozent: an der Standardsteckdose 85 Minuten beim schwächeren, beim stärkeren je nach Ladegerät 168 oder 102 Minuten. 0-100% dauert drei Stunden beim kleinen und gut fünf oder dreieinhalb Stunden beim großen.
Mit seinen 132 kg ist sogar der stärkere CE 02 leicht zu handlen, der schwächere bringt überhaupt nur 119 kg auf die Waage. Beiden gemeinsam ist der Doppelschleifenrahmen aus Stahlrohr. Vorne arbeitet eine hydraulisch gedämpfte Teleskopgabel, während hinten eine Einarmschwinge sowie ein direkt angelenktes Federbein zum Einsatz kommen. Federweg: vorn 117 mm, hinten 56 mm.
ABS nur vorne
Die Räder im Scheibenrad-Design gleichen denen des CE 04. Beide werden mit Scheibenbremsen gebremst, vorne ABS-unterstützt. Die dicken Reifen messen 120/80-14 respektive 150/70-14.
Die Motorkraft wird über zwei Riemen übertragen: Der eine (auf der rechten Seite) läuft zwischen Motor und einer Welle, der andere (links) treibt das Rad an. Beim Beschleunigen wird Radschlupf unterbunden, beim Rekuperieren das Blockieren des Hinterrades. Rangieren ist ein Kinderspiel: Auf Knopfdruck läuft der Motor rückwärts, was einem Rückwärtsgang entspricht.
Das 3,5-Zoll-Micro-TFT-Display ist Serie, ebenso eine USB-C-Buchse zum Laden des Handys, das per Bluetooth connectet wird. Optional gibt es eine Halterung dafür, sodass man es als zweites Display nutzen kann.
Man sitzt sehr aufrecht auf dem BMW CE 02. Der Lenker ist hoch, die flache Sitzbank liegt wie ein Brett auf 75 Zentimeter Höhe. Die Handhebel sind einstellbar, die Fußrasten so angebracht, dass man im Solobetrieb je nach Ambitionen entspannt-relaxed die Fahrerfußrasten verwendet oder seine Füße sportlich-dynamisch auf den Soziusfußrasten platziert. Die Beleuchtung übernehmen rundum LEDs.
Der BMW CE 02 richtet sich dezidiert an eine junge, urbane Zielgruppe. BMW sagt „der“, wie es bei Rollern üblich ist. Die pure Erscheinung des Fahrzeugs ist eher die eines Motorrads, also „die“. So gesehen kann beides nicht falsch sein. Preis in Österreich: ab 8550 Euro für den 125er, ein Tausender weniger für den 50er.
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