Das Kultstück „Im weißen Rössl“ begeistert als entstaubte „Heimat-Soap“ im Schloss Auhof in Perg. Martin Dreiling und sein Team bescherten dem begeisterten Publikum einen wunderbaren Sommertheater-Abend, der dieses Mal auch durch bauliche Neuerungen punktet.
Im weißen Rössl herrscht Katerstimmung. Die Krise hat auch vor dem traditionsreichen Hotel nicht haltgemacht, die goldenen Tage sind vorbei...
Entstaubtes Singspiel
Intendant Martin Dreiling und sein Team vom Kulturhof Perg bringen das Singspiel von Ralph Benatzky, das auf der Heimatfilm-Soap mit Peter Alexander aus dem Jahr 1960 beruht, in einer genial-unterhaltsamen Interpretation auf die Bühne des Theaterstadels beim Schloss Auhof in Perg.
Sogar mit Kaiser
Alle sind sie dabei: Die resche Rössl-Wirtin Josefa (Julia Ribbeck), der verliebte Zahlkellner Leopold, der schöne Sigismund (Martin Dreiling glänzt in beiden Rollen), Erfinder Giesecke und Tochter Ottilie aus Berlin (Thomas Bammer, Nadine Breitfuss), Rechtsanwalt Siedler (Andreas Peer) und als Handpuppe schaut sogar der Kaiser vorbei.
Ein Traum wurde wahr: Neben Schauspielern wirken auch Tänzer im ,Rössl’ mit und das bei besten Sitz- und Sichtverhältnissen, denn wir haben jetzt eine neue, große, bequeme Tribüne .
Martin Dreiling ist ein beliebter Schauspieler und Intendant im Kulturhof Perg
Mit Distanz zum Kitsch
Doch die wahren Stars des Abends sind drei Tänzer: Tura Gomez Coll, Filip Löbl und Elias Morales Perez in der Choreografie von Daniel Morales Perez. Wenn sie die Schauspieler wie Puppen über die Bühne schieben, sorgen sie für die nötige Distanz zum Kitsch des Heimatfilms und unterstützen damit die Intention des Abends, der die Frage stellt: War früher wirklich alles besser?
Der letzte Schliff
Die Melodien, die jeder kennt, steuert in der Inszenierung von Florian Pilz live Yevgenij Kobyakov bei. Den Vogel schoss Martin Dreiling mit einer parodistischen Gabalier-Interpretation ab. Beste Unterhaltung, die erstmals durch die neue Zuschauertribüne im Kulturhof Perg gepusht wird. Intendant Dreiling dazu: „Besser geht’s in diesem Sommer nicht!“
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