21 Personen unter qualvollen Umständen geschleppt und in Klingenbach beim Grenzübertritt ins Netz gegangen! Der Hintermann ist voraus gefahren und wurde ebenfalls verurteilt.
Er sei lediglich mit einem Bekannten nach Budapest gereist, um dort Urlaub und Party zu machen, sagt der gebürtiger Syrer (34), der seit 2014 in Hannover lebt und als Buschauffeur 2400 Euro netto pro Monat verdient. Zufällig habe man dort einen Mann getroffen, der dem Bekannten das Schleppen schmackhaft machte. Der stieg drauf ein und pferchte 21 Menschen in einen Kleintransporter. Jedem standen nur 0,17 Kubikmeter Luft zur Verfügung. Nach der Grenze in Klingenbach wurde der Wagen aus dem Verkehr gezogen und der Bekannte zu dreieinhalb Jahren verurteilt.
So weit, so schlecht.
„Mit dem Schleppen habe ich nichts zu tun“
“Ich war nur der Fahrer des Vorausfahrzeuges“, so der Angeklagte am Landesgericht Eisenstadt. „Mit dem Schleppen habe ich nichts zu tun.“ Ausgemacht sei nämlich gewesen, dass der Bekannte die 21 Personen nach Wien bringt. „Und dann hätte er mit mir zurück nach Deutschland fahren sollen.“ Geld für seine Dienste habe der Syrer freilich nicht erhalten. „Meine Kreditkarte war kaputt. Deshalb habe ich um eine Tankfüllung gebeten. Außerdem würde ich nie kriminell werden – meine Mutter hat Krebs im Endstadium, und ich will bei ihr sein.“
Der Bekannte, via Video aus der Haft zum Prozess zugeschaltet, belastete seinen Kumpan schwer. Er sei zu ihm gekommen und habe ihm bis zu 5000 Euro für eine Schleppung in Aussicht gestellt. „Er hat mir in Ungarn sogar gezeigt, wo die Leute abzuholen sind.“ Weiters habe ihm der Angeklagte während der Fahrt Anweisungen übers Handy gegeben.
Für die Richterin bestand kein Zweifel an der Täterschaft. „Sie hatten eine gehobene Stellung in einer kriminellen Vereinigung inne.“ Urteil: 30 Monate Haft. Nicht rechtskräftig.
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