Sie machen unser Bundesland lebens- und liebenswert: Die besonderen Vereine, Einzelpersonen und jungen Menschen, die in den 277 Gemeinden ihr Bestes geben. Im Rahmen der Aktion „Krone-Herzensmensch“ holen wir sie vor den Vorhang. Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP) im Interview über die Wichtigkeit des Ehrenamtes und seine Freude über das Projekt.
„Krone“: Herr Landeshauptmann Mattle, wann haben Sie sich das letzte Mal ehrenamtlich engagiert?
Anton Mattle: Ich war diese Woche auf einer Veranstaltung der Bergrettung Tirol. Mein Einstieg in das Ehrenamt erfolgte über die Freiwillige Feuerwehr in Galtür - mein Vater war damals Kommandant. Schnell führte mich meine Begeisterung für die Berge zur Bergrettung. Als Landeshauptmann sind die Einsätze weniger geworden, aber ich darf mich als Landesleiter-Stellvertreter immer noch ehrenamtlich einbringen.
Wie viele Vereinsmitgliedschaften kann der Landeshauptmann vorlegen?
Einige, ich bin wohl ein Vereinsmeier. Bei den Jungbauern habe ich mich in meiner Jugend engagiert, ich war Blasmusikant bei der Musikkapelle Galtür und der Bürgermeisterkapelle Landeck. Ich bin gerne in Vereinsstrukturen unterwegs. Kameradschaft und der Zusammenhalt in Vereinen tun gut.
Welchen Wert hat das Ehrenamt in Tirol?
Was die Tirolerinnen und Tiroler ehrenamtlich in Vereinen, Initiativen und im Privaten leisten, ist unbezahlbar. Ich kann das nicht in Beträgen, sondern nur in Dank ausdrücken. Im Namen des Landes bedanke ich mich für den wertvollen Einsatz in den Einsatzorganisationen, im Sport, im Sozialbereich oder in der Kultur.
Wird dieser Einsatz auch ausreichend gewürdigt?
Ja, das Ehrenamt ist von der Gesellschaft hoch geschätzt und wird von der Politik immer wieder vor den Vorhang geholt und ausgezeichnet. Deshalb ist es mir wichtig, die Aktion „Herzensmensch“ zu unterstützen und öffentlich eine Lanze für das Ehrenamt zu brechen.
Sind Auszeichnungen genug oder muss die Politik da nicht noch mehr dafür tun?
Die Politik muss Rahmenbedingungen schaffen, damit Ehrenamtliche in Vereinen und Initiativen arbeiten können und wollen. Da ist Tirol gut aufgestellt, wir arbeiten aber mit dem Bund an Erleichterungen und Verbesserungen etwa bei Versicherungsthemen. Ansonsten bemühen wir uns bestmöglich und in Zusammenarbeit mit den Gemeinden, Einsatzorganisationen und Vereine auszustatten, Örtlichkeiten zur Verfügung zu stellen und die gesamte Bandbreite an Initiativen vom Sport bis zur Kultur mit finanziellen Mitteln auszustatten. Mehr ist immer drinnen, das Wichtigste ist aber der „Nachwuchs“. Mit den Freiwilligenzentren in Tirol bieten wir ein österreichweit einmaliges und niederschwelliges Angebot für den Einstieg und das Hineinschnuppern in das Ehrenamt.
Wen würden Sie als „Herzensmensch“ nominieren?
Als Landeshauptmann treffe ich tagtäglich viele engagierte Menschen, ich könnte zahlreiche Tirolerinnen und Tiroler nominieren. Es gibt aber auch außerhalb meines Blickwinkels unzählige Menschen, die sich für die Allgemeinheit einbringen. Ich werde jemanden nominieren, den ich sehr für sein Engagement schätze, aber keine öffentliche Empfehlung abgeben. Jeder und jede Nominierte hat es mehr als verdient, als „Herzensmensch“ ausgezeichnet zu werden. Das ist meine tiefste persönliche Überzeugung.
Ihr Appell an die Tirolerinnen und Tiroler?
Jeder und jede kennt einen Herzensmenschen. Davon bin ich überzeugt. Bitte nominieren und fleißig abstimmen, aber auch im Alltag allen Ehrenamtlichen ein Lächeln und ein Danke schenken. Mein Dank gilt den Projektverantwortlichen, dass sie diese Aktion ins Leben gerufen haben.
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