Absurde Intervalle

Liebe Wiener Linien, es reicht jetzt!

Wien
10.07.2023 06:00

Bizarre Intervalle, gesperrte Linien, monatelanger Personalmangel - die Wiener verlieren mit den Öffis langsam aber sicher die Geduld.

Sollen die Wiener nun von den Autos auf die Öffis umsteigen - oder umgekehrt? So jedenfalls wird das nichts mehr mit den Wiener Linien. Dem Management sind die Probleme längst entglitten, die Bevölkerung hat die Nase voll von den vielen Baustellen. Hier nur ein paar Auszüge (Liste nicht komplett):

  • Schnarchnasen-Linie U4: Wegen Bauarbeiten ist die Linie im ganzen Juli geteilt - zwischen Schottenring und Schwedenplatz geht nichts mehr. Renovierungen müssen sein, keine Frage, die Intervalle auf einer der wichtigsten Strecken wurden aber ins Absurde ausgedehnt. In der Regel kommt alle neun Minuten ein Zug - die Massen quetschen sich in die heißen Waggons. Bessere Fahrzeiten während der Stoßzeiten? Fehlanzeige.
Alltag bei den Wiener Linien: wartende Massen, Ausfälle, Sperren, schlechtes Baustellen-Management, absurde Intervalle (Bild: privat)
Alltag bei den Wiener Linien: wartende Massen, Ausfälle, Sperren, schlechtes Baustellen-Management, absurde Intervalle
  • Kein Baustellen-Management: U2-Sperre, U4-Arbeiten, noch eine Teilsperre bei der U6, dazu unzählige Umleitungen oder Totalausfälle (Linie 46) bei den Straßenbahnlinien - alles auf einmal. Der Zeitplan für die Maßnahmen wurde offensichtlich erwürfelt.
  • Ewiger Personalmangel: Seit 3. November (das war vor acht Monaten) schafft es das Management nicht, neues Personal in ausreichender Zahl zu rekrutieren. Viele Busse und Straßenbahnen fahren deshalb im Ferienfahrplan, selbst wenn keine Ferien sind. Das dehnt die Intervalle aus - zuletzt warteten die Fahrgäste wieder 30 Minuten auf die Linie 1 (oder nahmen sich ein Taxi). Bis 1. September soll das noch so weitergehen. Von den Wiener Linien heißt es dazu: „Trotz der sehr angespannten Situation am Arbeitsmarkt gehen wir von einer kontinuierlichen Verbesserung der Personalsituation bis zum Herbst aus und werden voraussichtlich zu diesem Zeitpunkt auch den Fahrplan wieder in vollem Umfang bedienen können.“ Voraussichtlich! Klingt nicht nach einer Garantie.
Haben die Wiener Linien nicht im Griff: die Chefinnen Petra Hums, Alexandra Reinagl, Gudrun Senk (v. li. n. re.). (Bild: Alle Fotos auf bildstrecke.at stehen zum Download unter Einhaltung der Copyright-Angaben für redaktionelle und nicht-kommerziell)
Haben die Wiener Linien nicht im Griff: die Chefinnen Petra Hums, Alexandra Reinagl, Gudrun Senk (v. li. n. re.).
  • Geisterstrecke U2: Die Teilsperre der U2, die anlässlich der Bauarbeiten für das U2/U5-Linienkreuz in Wien notwendig wurde, musste verlängert werden - nicht um ein paar Wochen, sondern gleich um ein ganzes Jahr. Davor gab es aber noch schöne Baustellenfotos mit Politikern.
  • Doppelter Ferienfahrplan: Obwohl viele Strecken aufgrund des Personalmangels sowieso schon seltener fahren, gilt noch einmal ein Ferienfahrplan für diese Linien. Doppelt hält besser, denkt sich das Management der Wiener Linien wohl.
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Für Berufstätige und Eltern mit Kindern sind die Intervalle eine Tortur. In der Stoßzeit muss die U4 öfters fahren.

Christina Rassel

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Ich pendle jeden Tag zwischen Heiligenstadt und Margaretengürtel, für mich ist die Teilsperre ein Horror.

Martina D.

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Mich stören die Intervalle nicht, ich hab Zeit. Die Reparaturen müssen gemacht werden.

Peter Pfeiffer

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Viele müssen auch im Sommer in die Arbeit fahren, darauf vergessen die Wiener Linien, wie es scheint.

Melanie Rabl

Zuständig für die Öffis ist SPÖ-Stadtrat Peter Hanke (SPÖ). Wie lange will er noch zusehen?

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