Alle 46 Flüchtlinge, die sich am Samstag in Nickelsdorf aus dem am Parkplatz abgestellten Lkw befreit haben, kommen aus Syrien. 19 beantragten Asyl, 27 wurden zurückgewiesen.
Freilich erinnert der Vorfall am Samstagvormittag an den August 2015, als 71 Menschen nahe Parndorf im luftdicht verschlossenen Laderaum eines Kleintransporters ums Leben kamen. Doch im Gegensatz zur Tragödie vor acht Jahren konnten sich die 46 Flüchtlinge an Bord des Lastwagens, der auf dem Lkw-Parkplatz in Nickelsdorf in der prallen Sonne abgestellt worden war, befreien: Nachdem sich das Fahrzeug etwa eine Stunde lang nicht bewegt hatte, schnitten sie die Plane auf, kletterten ins Freie und liefen davon (die „Krone“ berichtete). Nun wurden weitere Details bekannt.
Nicht alle wollten bleiben
Bei den Menschen an Bord handelte es sich ausschließlich um syrische Staatsbürger. Neben 42 Männern befanden sich je zwei Frauen und Kinder, die im Westen auf ein besseres Leben gehofft hatten, auf der Ladefläche. Die Polizei konnte schließlich alle Migranten aufgreifen. 19 stellten vor Ort einen Asylantrag, die weiteren Personen wurden zurückgewiesen.
Erfolgreiche Erstversorgung
Vier Insassen hatten am Samstag medizinisch versorgt werden müssen. Ein Mann wurde aufgrund von Brustbeschwerden mit dem Notarzthubschrauber nach Eisenstadt geflogen, drei wurden wegen Fußverletzungen mit der Rettung nach Kittsee und Frauenkirchen gebracht. Nach erfolgreicher Erstversorgung konnten alle am Sonntag entlassen werden.
Die Suche nach dem Fahrer, den wohl der Mut verlassen hatte, die Kontrollstation in Nickelsdorf zu passieren, und der sich rücksichtslos aus dem Staub machte, läuft weiter auf Hochtouren. Gut möglich, dass er sich einfach unter die 46 Geschleppten gemischt und Asyl beantragt hat.
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