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Globaler Hitzekollaps | Politische Hitzköpfe

Ja, es ist Juli. Ja, da ist es in unseren Breitengraden heiß. Und ja, wäre dem nicht so, gäbe es Schlagzeilen vom „verhauten Sommer“, jammernde Touristikbetriebe und genervte Eltern mit noch genervteren Kindern, denen es die hart verdienten Ferien verregnet. Allein: Das erste Juli-Drittel war nicht „heiß“ - es war „heiß wie nie“. Ein Temperaturrekord jagt den nächsten, und das nicht nur in Österreich, sondern weltweit. „Die Chancen stehen gut, dass der Juli der heißeste Monat aller Zeiten sein wird. Aller Zeiten bedeutet: seit etwa 120.000 Jahren“, erklärte gerade erst ein Experte der Uni Leipzig. Damals war die Sahara eine blühende Wiese und der Neandertaler wandelte durch die Welt. Nun bildet der heutige Mensch im Normalfall deutlich mehr Nervenzellen im Gehirn als sein ausgestorbener Verwandter, dennoch will es einigen modernen Exemplaren nach wie vor nicht in den Kopf, dass nicht der Hut - sondern die Welt brennt. Ein kühler, regnerischer Mai reicht, um bei einigen Zweifel aufkommen zu lassen, dass die Erde an einem Klimakipppunkt steht - jene Punkte, die zu abrupten und unumkehrbaren Veränderungen des Klimas führen. Die Folgen: steigende Meeresspiegel, Extremwetterereignisse durch veränderte Niederschlagsmuster, Waldbrände und Hitzeinseln. Szenarien, die Ihnen bekannt vorkommen? Eben. Die Zeit des Zweifelns muss vorbei sein, die des kollektiven, ausnahmslosen und schnellen Handelns endlich da.

Ja, sie sind Regierungspartner. Ja, sie sollten zusammen für Österreich arbeiten. Doch nein, seit Tagen herrscht stattdessen dicke Luft, wird mit Worten Krieg geführt, bleiben Entscheidungen auf der Strecke, regieren Stillstand und Blockade. „Nicht einmal das aktuell wichtigste Problem, die Teuerung, kann man lösen“, sagt Politikanalyst Peter Plaikner und spricht von Hilflosigkeit der Koalition. Es läge an den beiden Parteichefs, Kanzler Karl Nehammer und Vizekanzler Werner Kogler, ihre Minister und hochrangigen Funktionäre einzufangen und sie zur Zusammenarbeit im Namen der Republik zu mahnen. Allein: Über ein Jahr vor der Nationalratswahl sind die im Wahlkampf angekommen, bedienen mit Blick auf mäßige Umfragewerte und starke Konkurrenz lieber ihre Funktionäre, als sich um die Sorgen der Menschen zu kümmern. Ob das ein Erfolgsrezept sein kann, um 2024 die Wählerinnen und Wähler zu überzeugen? Wohl kaum. Ob es unter diesen Umständen Sinn macht, überhaupt so lange durchzuhalten? 73 Prozent der „Krone“-Leser sagen: Nein. (ts)

Kommen Sie gut durch den Montag!

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