Überlange Wartezeiten bei wichtigen Untersuchungen bleiben trotz Ansuchen beim Gesundheitsminister vor allem im Weinviertel an der Tagesordnung.
Die gute Nachricht zuerst: Die Gesundheitskasse (ÖGK) und die Landesgesundheitsagentur haben sich geeinigt, die vorerst auf das erste Halbjahr befristeten kassenfinanzierten MRT-Untersuchungen im Krankenhaus Mistelbach bis zum Jahresende auszudehnen. Die schlechte Nachricht: Am Kontingent von zehn Terminen pro Woche für externe Patienten änderte sich vorerst nichts – und damit auch nichts an den oft monatelangen Wartezeiten.
Das musste zuletzt mit Otto Vogl-Proschinger auch jener Mistelbacher am eigenen Leib erfahren, der sich seit Jahren für eine bessere Gesundheitsversorgung in seiner Heimat einsetzt. Auf ärztlichen Rat sollte er sich einer MRT-Untersuchung unterziehen, auf die er im Spital mehrere Monate hätte warten müssen. Binnen weniger Tage bekam er ausgerechnet in jenem Institut in Mistelbach, das sich – wie berichtet – seit Jahren vergeblich um einen Kassenvertrag bemüht, einen privat zu bezahlenden Termin.
Zusammen mit Mistelbachs Ex-Stadtchef Alfred Weidlich kämpft er für mehr Geräte. Die beiden liefern auch Zahlen, die die Unterversorgung der Region verdeutlichen würden. So gebe es für die Region NÖ Mitte mit 395.000 Einwohner acht MRTs, für das Weinviertel mit 320.000 Einwohnern lediglich vier.
Einmal pro Jahr ist genug
Immerhin kommt nun auch politisch wieder Schwung in die Sache - wenngleich vorerst ohne direkte Folgen. So hat der Landtag zuletzt einstimmig beschlossen, dass sich die Landesregierung für ein regional ausgewogenes Netz an „extramuralen“ MRT-Geräten (also außerhalb der Spitäler) mit Kassenverträgen einsetze. Eine Voraussetzung, um dies zu verwirklichen, ist die Änderung des Großgeräteplans, der die Verteilung regelt. Dieser wird normalerweise aber nur einmal pro Jahr adaptiert. Die Länder wären sich in der Bundeszielsteuerungskommission einig gewesen, diesen Plan erneut zu überarbeiten. „Leider bedarf es dazu einer Einstimmigkeit, die Gesundheitsminister Johannes Rauch verhindert hat. Einmal im Jahr genüge, war die Begründung“, heißt es dazu aus dem Büro des zuständigen Landesrats Christoph Luisser (FPÖ). Eine „Krone“-Anfrage im Ministerium blieb unbeantwortet.
Kooperation als Lösung?
Die ÖGK sieht indes in der Optimierung der Kooperation mit der Landesgesundheitsagentur die Lösung für das Problem. „Wir arbeiten an einer Ausweitung der MRT-Kapazitäten in Mistelbach“, bestätigt man. „Ein Klinikum ist aber für die Akutversorgung zuständig und hat damit einen anderen Auftrag als ein niedergelassenes Institut“, betont indes Katja Steininger, Geschäftsführerin der für die regionale Gesundheitsversorgung zuständige Gesundheit Weinviertel GmbH. Das Personal sei mit dieser Aufgabe ausgelastet. „Zusätzliche Termine für externe Patienten stellen ein freiwilliges Angebot unsererseits dar“, so Steininger.
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