Juli-Eurobarometer

EU-Skepsis in Österreich überdurchschnittlich hoch

Österreich
10.07.2023 17:02

Die Österreicherinnen und Österreicher werden immer EU-skeptischer. Dies geht aus einer aktuellen Eurobarometer-Umfrage hervor. Lediglich 35 Prozent der Befragten sehen die EU insgesamt „positiv“. Nur ein knappes Drittel der Österreicher will noch mehr Staaten in die Union aufnehmen.

Der EU-Durchschnitt ist weit weniger skeptisch. Die Ablehnung in der Alpenrepublik ist im Gegensatz dazu seit dem letzten Eurobarometer sogar nochmals um vier Prozentpunkte auf 30 Prozent gestiegen. EU-weit empfinden nur 18 Prozent der Umfrageteilnehmer die Union derart negativ.

56 Prozent für engere Zusammenarbeit in der Verteidigungspolitik
Die österreichischen Befragten sehen auch eine enge europäische Zusammenarbeit im militärischen Bereich sehr skeptisch: Nur 56 Prozent sprachen sich in der Eurobarometer-Umfrage für eine gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspolitik der EU aus. Europaweit liegt die Zustimmung mit 77 Prozent deutlich höher.

Eine Übung der Panzergrenadiere des Bundesheeres (Bild: P. Huber)
Eine Übung der Panzergrenadiere des Bundesheeres

Die Bereitschaft, die Ukraine nicht nur humanitär und finanziell zu unterstützen, ist hingegen überall ungebrochen hoch: Rund zwei Drittel der Europäerinnen und Europäer und immerhin knapp die Hälfte der heimischen Befragten befürworten den Beitrittskandidatenstatus für die Ukraine. 86 Prozent der europäischen und 73 Prozent der heimischen Umfrageteilnehmer wollen weiterhin ukrainische Vertriebene aufnehmen. Militärische Hilfe für die Ukraine befürworten zwei Drittel der Europäer, aber nur 40 Prozent der Österreicher.

Der Blick in die Zukunft ist durchaus optimistischer geworden: Die eigene Lebenssituation bezeichneten mehr Befragte als „gut“ als in der Umfrage vier Monate zuvor. Hier sind die Österreicher mit 51 Prozent positiver als der EU-Durchschnitt mit 40 Prozent. Rund ein Drittel aller Befragten erwartet sich eine Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage in den kommenden zwölf Monaten. Die restlichen Teilnehmer an der Umfrage erwarten sich eine bessere oder stabile Lage.

Der Blick in die Zukunft ist optimistischer geworden. (Bild: ©Robert Kneschke - stock.adobe.com)
Der Blick in die Zukunft ist optimistischer geworden.

Inflation, Klimawandel und Migration sind größte Sorgen
Die größten Sorgen bereiten den Europäern und den Österreichern nach wie vor steigende Preise und Lebenserhaltungskosten: 61 Prozent der österreichischen Befragten sieht sie als größtes Problem im eigenen Land. Dies sehen 45 Prozent der europäischen Nachbarn ebenso. In Österreich folgen dann gleichauf der Klimawandel und die Migration mit je 21 Prozent.

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