Weil ihn ein Kollege anklingelte, flippte ein 36-jähriger Straßenbahnfahrer in Graz aus und attackierte ihn. Vor Gericht erklärte er, dass er grundlos beschimpft worden sei. Ein Video aus der „Bim“ spricht Bände.
Es muss eine aufsehenerregende Situation gewesen sein, Ende März am Grazer Jakominiplatz. Eine, die nicht jeden Tag vorkommt - nämlich eine Prügelei unter zwei Straßenbahnfahrern. Für einen der beiden endete das Ganze jetzt vor Gericht.
Aufbrausender Charakter
„Es geht um das Vergehen der Körperverletzung“, erklärt Staatsanwältin Elisabeth Gasser. „Der Angeklagte war zur Sache immer geständig, die Verantwortung wollte er aber nicht übernehmen.“ Warum das so ist, ist schnell klar. Denn der 36-Jährige mit dem aufbrausenden Charakter sieht die Schuld nicht bei sich.
Normalerweise kriegen sich immer die Passagiere in die Haare, und nicht Straßenbahnfahrer, die dort arbeiten.
Richterin Michaela Lapanje
„Wie ist es überhaupt dazu gekommen?“, fragt ihn Richterin Michaela Lapanje. Am Jakominigürtel soll es zwischen den Fahrern einen „Vorrangstreit“ gegeben haben. „Er hat mich angeklingelt und grundlos beschimpft“, schildert der Angeklagte aufgebracht.
„Wollte mir Namen nicht sagen“
Weil der 36-Jährige den Kollegen anzeigen wollte, ging er zu seiner Vorgesetzten. Die wollte dann den Namen des „Kontrahenten“ wissen. „Als ich ihn fragte, wollte er ihn mir nicht sagen, auch nicht seine Personalnummer“, regt sich der Angeklagte auf. Da hat er ihn aus einer „Bim“ gezerrt und zwei Faustschläge versetzt.
„Es waren vier bis fünf Schläge“, sagt das Opfer. Das bestätigt auch ein Video. „Seinetwegen hab ich meinen Job verloren“, schimpft der Ex-Straßenbahnfahrer.
Urteil: Fünf Monate bedingt und ein Anti-Aggressionstraining. Der Angeklagte erbat sich Bedenkzeit.
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