Großer Ärger im Naturparadies Lobau: Auf vielen Wegen ist das Radeln auf einmal nicht mehr erlaubt, wie Schilder zeigen. Doch woran liegt das?
Seit Jahrzehnten wird in der Lobau geradelt, doch plötzlich fühlen sich viele Sportler vor den Kopf gestoßen. Vor ein paar Tagen wurden an mehreren Stellen Verbotsschilder vom Forstamt aufgestellt. Jetzt heißt es nämlich: „Wer hier fährt, ist verkehrt.“ „Krone“-Leser Michael H. ist verärgert: „Aber gleichzeitig wird hier für Radrundfahrten geworben!“ Unter den Radlern herrscht deshalb große Unruhe.
Kritik kommt auch von der Radlobby. „Die Lobau ist so groß, dass es eine regelmäßige Raddurchquerung gibt.“ Derzeit sei aber schwer erkennbar, wo man radeln darf und wo nicht. Doch neben Sportlern und Tagesausflüglern sind eben auch viele Pendler unterwegs.
Diese plötzlichen Streckensperren bedeuten für viele Umwege. Demnach wäre nahezu die komplette Untere Lobau für Radfahrer unzugänglich, genauso wie die beliebte Panozzalacke.
Zunahme von Konflikten unter Nutzern
Das Büro von Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) spricht auf „Krone“-Anfrage von „steigenden Nutzungsintensitäten und neuen Formen von Erholungsnutzung und Besucherverhalten“, aber auch von einer Zunahme von Konflikten unter Nutzern, etwa Radfahrern und Hundebesitzern. Die Balance zwischen Mensch und Natur müsse aber langfristig hergestellt werden. Daher würden die Förster in der Lobau daher verstärkt mit der Polizei zusammen arbeiten.
Darüber hinaus gelte, dass Besucher nur entsprechend gekennzeichnete Wander-, Radwege, Lagerwiesen und Wildbadeplätze betreten und befahren dürfen, für die eine Ausnahme vom nationalparkgesetzlichen Eingriffsverbot besteht. Die neuen Schilder sollen laut Stadt Wien außerdem zum Nachdenken anregen.
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