Oft ist Gesetz im Weg

Zehn Ortschefs wollen Tempo 30 erleichtern

Salzburg
11.07.2023 07:00

Sie versuchen, ihre Bürger vor Unfällen zu schützen, scheitern aber am Gesetz. Darum fordern 237 Bürgermeister eine Änderung der Straßenverkehrsordnung, darunter zehn aus Salzburg.

Auf der Landesstraße muss der Verkehr fließen“ – Mit dieser Sachlage musste sich Seeham jahrelang zufrieden geben. Der Wunsch nach mehr Sicherheit für die Bewohner mitten im Zentrum ist im Frühjahr in Erfüllung gegangen: „Endlich haben wir Tempo 30 statt 50, der viele Durchzugsverkehr muss langsamer fahren“, sagt Ortschef Peter Altendorfer.

Peter Altendorfer erkämpfte in Seeham den 30er auf der Landesstraße L102. Erst nach Jahren gelang das Vorhaben. (Bild: Tröster Andreas)
Peter Altendorfer erkämpfte in Seeham den 30er auf der Landesstraße L102. Erst nach Jahren gelang das Vorhaben.

Viele ÖVP-Bürgermeister unterschrieben Resolution
Wie er hadern viele Bürgermeister der ÖVP sowie anderer Parteien mit der Straßenverkehrsordnung. Neben Seeham fordern jetzt 236 österreichische Gemeinden Erleichterungen beim Einführen von „30ern“ an wichtigen Stellen im Ortsgebiet. 103 gehören der ÖVP an.

Eine gemeinsame Resolution dieser Gemeinden, des Städtebundes und des Verkehrsclubs Österreich überreichte ebendieser nun an Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne).

Hofer möchten mit 30er leichter auf B158 gelangen
Wegen der Probleme mit der stark befahrenen B158 durch das Ortszentrum von Hof unterschrieb auch Bürgermeister Thomas Ließ (ÖVP). „In die Bundesstraße münden Straßen unserer Siedlungen. Bewohner kommen da nur schwer raus. Die einzige Ausnahme ist, wenn wegen der vielen Seeausflügler Schritttempo herrscht“, sagt Ließ.

„Bisher ist das eine Utopie“
Er wolle daher schon lange Tempo 30. „Bisher ist das aber Utopie“, meint der Hofer Ortschef. Wenn jetzt viele Gemeinden gemeinsam eine Gesetzesänderung fordern, könne sich das ändern, hofft Ließ.

„Die Bevölkerung fordert immer mehr 30er“, begründet der Neumarkter Ortschef Adolf Rieger (ÖVP) seine Unterstützung für die Resolution. Zumindest im Ortskern schaffe die Gemeinde bald flächendeckend Tempo 30.

Zehn Salzburger Gemeinden wollen Erleichterungen
In Salzburg haben die Tempo 30-Resolution noch sieben weitere Gemeinden unterschrieben. Diese sind: Anif, Goldegg, Oberndorf, Taxenbach, Thalgau, Werfenweng und Zell am See.

Zwei von drei Verkehrsunfällen mit Verletzten passieren in Salzburg innerorts. Im Vorjahr landeten dabei 2058 Menschen im Spital, acht starben. Die Verkehrsministerin arbeitet an einem Gesetzesvorschlag. Er könnte laut Verkehrsclub im Herbst vorliegen.

S. Deubler

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