Vom Pech verfolgt

Wieder isoliert: Notweg nach Guntschach zerstört

Kärnten
11.07.2023 10:56

Seit Monaten kommen die Guntschacher (Kärnten) nur über einen Notweg aus ihrer Ortschaft, weil die normale Straße wegen des Hemmafelsens gesperrt ist. Nun ging bei den Gewittern am Montag eine Mure ab.

Während es im Klagenfurter Becken Hagel und Überschwemmungen gab, löste sich bei Maria Rain eine Mure. „Die Erdmassen gingen direkt über den Weg und haben den Notweg völlig weggerissen“, bestätigt Franz Ragger, der Bürgermeister von Maria Rain. „Wir sind jetzt mit Geologen und Fachexperten vor Ort, um uns ein besseres Bild der Lage zu machen.“

Von Außenwelt abgeschnitten
Es soll geklärt werden, ob es kurzfristig eine Möglichkeit gibt, den Notweg wieder nutzbar zu machen. Doch im Augenblick müssen die Guntschacher warten, wie lange sie wieder einmal von der Außenwelt abgeschnitten sind.

„Wie es gestern mit den Gewittern losgegangen ist, haben wir uns erst nur Sorgen wegen des Winds gemacht, aber mit den Wassermassen war uns klar, dass es gefährlich für den Notweg werden könnte“, erzählt eine Bewohnerin im Gespräch mit der „Krone“. „Es ist dort alles aus Sandstein und auch die Böden nehmen nur schlecht Wasser auf. Der Notweg ist an fünf Stellen durch Muren beschädigt.“

Nachdem alles Schlag auf Schlag gegangen war, gab es auch keine Chance, schnell zu reagieren. „Wir haben die Autos nicht schnell rausstellen können. Zum Glück haben wir gerade erfahren, dass die Valentinsfähre wieder aktiviert wurde“, so die Bewohnerin weiter. „Der Weg zur Drau ist zwar derzeit auch noch leicht vermurt, aber in ein bis zwei Tagen sollte er frei sein. Denn sonst gäbe es nur die Alternative zu Fuß über den Berg nach Göltschach - das dauert halt locker eine halbe Stunde.“

Der Fährbetrieb läuft ab Dienstagmittag. „Heute sind wir zwischen 12 Uhr und 13:30 und am Abend zwischen 17 Uhr und 19:30 unterwegs“, bestätigt Florain Poganitsch von der Valentinsfähre. „Und ab morgen sind wir morgens, mittags und abends für die Menschen da, damit sie Lebensmittel, Medikamente und die Post bekommen. Zusätzlich werden wir Arbeiter transportieren, damit der Notweg möglichst schnell wieder hergerichtet wird.“ Im Einsatz sind 20 ehrenamtliche Fährleute, die in den nächsten Wochen ihren Dienst immer zu zweit verrichten werden.

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