Wiener Biochemiker sind einer neuen Möglichkeit auf der Spur, das gefährliche Bakterium Pseudomonas aeruginosa erfolgreich zu bekämpfen. Infektionen mit dem Krankenhauskeim sind vor allem für Patienten mit bereits zuvor geschwächtem Immunsystem sehr gefährlich.
Das Team um Thomas Böttcher von der Universität Wien berichtet im Fachblatt „Communications Chemistry“ über den Nachweis bestimmter Stoffe, die das größtenteils gegen Antibiotika resistente Bakterium offenbar produziert, um einen entzündungsfördernden Botenstoff in menschlichen Zellen zu stimulieren.
Bereits bekannt war, dass die Bakterien ihre Angriffe untereinander mit einem Signalstoff namens „2-Alkylchinolon“ abstimmen. Dass die Erreger ihren Fettstoffwechsel aber auch dazu nutzen könnten, noch andere, ähnliche Verbindungen herzustellen, vermuteten Böttcher und sein Team. Tatsächlich konnten die Wissenschafter jetzt nachweisen, dass das Bakterium auch „hydroxyliertes 2-Alkylchinolon“ produziert.
„Entzündungsfördernder Botenstoff wird aktiviert“
Das eröffnet ihm zusätzliche Optionen: „Wir konnten zeigen, dass bereits eine relativ niedrige Konzentration des ,hydroxylierten 2-Alkylchinolons‘ ausreicht, um den entzündungsfördernden Botenstoff IL-8 in den menschlichen Zellen zu aktivieren. Dies deutet darauf hin, dass Pseudomonas aeruginosa die Immunreaktion des Wirts moduliert“, so Studien-Erstautorin Viktoriia Savchenko am Dienstag in einer Aussendung der Uni Wien.
Im Zuge weiterer Analysen dieser Vorgänge erhoffen sich die Forscher neue Ansätze bei der Behandlung von Patienten, die den Erreger in sich tragen.
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