Der deutsche, staatliche Corona-Rettungsfonds WSF hat angesichts der Schieflage beim Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof des Tiroler Immobilieninvestors Rene Benko im abgelaufenen Jahr rote Zahlen geschrieben.
Der Nettogewinn von 760 Millionen Euro aus dem Verkauf der Lufthansa-Aktien des Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) reichte nicht aus, um die Verluste mit Galeria und andere Pleiten oder Beinahe-Pleiten wettzumachen.
Demnach musste der WSF die Hoffnung auf eine Rückzahlung des größten Teils der 680 Millionen Euro aufgeben, mit denen er das Handelsunternehmen, das zu Benkos Signa-Reich gehört, insgesamt gestützt hat.
Nur aus einem Nachrangdarlehen über 88 Millionen Euro könnte noch Geld zurückfließen, heißt es in dem Bericht.
Die Kaufhaus-Kette hatte sich während der Corona-Pandemie gleich zweimal in ein Schutzschirmverfahren nach dem Insolvenzrecht geflüchtet. Der WSF schloss das Jahr 2022 mit einem Verlust von 26,3 (2021: Gewinn von 104,1) Millionen Euro ab. Von 6,37 Milliarden Euro, mit denen der WSF 25 Unternehmen vor allem aus dem Tourismus, dem Einzelhandel und der Autozulieferbranche gestützt hatte, musste er im vergangenen Jahr 710,2 (350,2) Millionen Euro abschreiben. 3,85 Milliarden Euro wurden zurückgezahlt.
TUI hat Hilfen inzwischen vollständig getilgt
Abschreiben musste der WSF auch die Hilfen für die in die Insolvenz gerutschte Schuhkette Görtz (28 Millionen) und den Kunststofftechnik-Spezialisten Frimo (zehn Millionen). Auch bei den Reisebüro-Ketten FTI Touristik und Berge & Meer, an die mehr als 600 Millionen Euro flossen, hat sich der Corona-Fonds davon verabschiedet, dass er sein Geld noch vollständig zurückbekommen kann. Der Reisekonzern TUI hat seine Hilfen dagegen inzwischen vollständig getilgt. Der daraus erwartete Gewinn des WSF von mehr als 600 Millionen Euro fällt allerdings erst 2023 an.
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