Ein so genannter Gleitschneebruch hätte beinahe eine Gruppe von zehn bayerischen Bergsteigern beim Abstieg erfasst. Selbst die Alpinpolizei meint: „Sie hatten sehr viel Glück“. Die „Krone“ sprach mit dem Bergführer über das Erlebte.
Armin Scheuerecker, Bayrischer Bergfex, führte am Montag neun weitere Bergsteiger aus der Region rund um Traunstein vom Heinrich-Schwaiger-Haus in Kaprun auf das 3564 Meter hohe Große Wiesbachhorn in der Glocknergruppe. Um zehn Uhr erreichten die Bergsteiger zwischen 41 und 61 Jahren, wie geplant, den Gipfel. Danach folgte der Abstieg über den Vorderen Bratschenkopf und den alpinen Steig hinunter zur Schwerzenberghütte auf 2257 Metern. Dort, 200 Meter vor der Hütte, passierte es: „Eis, Stein und Schutt stürzten neben uns herunter. Wir standen etwa 100 Meter weiter weg und haben zugeschaut, es war wie ein Donnergrollen.“
Ein gefährlicher Gleitschneebruch hatte sich gegen 15 Uhr, in einer Höhe von etwa 2423 Metern gelöst – die Alpinpolizei sprach im Bericht von einem Ausmaß von „mehreren Hundert Höhenmeter“ und von „sehr viel Glück für die Tourengruppe“. Scheuerecker schilderte weiter: „Der Weg war durch den Abbruch versperrt.“ Einzige Möglichkeit: wieder Aufstieg und biwakieren. „Das war unmöglich mit zehn Leuten.“
Deshalb folgte der Notruf. Umgehend hob der Polizeihubschrauber „Libelle“ in die Luft. Dieser flog die zehn Bergsteiger mit dem Seiltau sicher zur nahen Schwarzenberghütte: „Der Flug war auch eine angespannte Situation für einige.“ Dort kam es dann zu einem herzlichen Empfang: „Es war sehr professionell, sehr schnell und alle waren sehr nett“, zeigte sich Scheuerecker voll des Lobes für die Retter und Hüttenwirte.
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