Nord-Stream-Sprengung

Sprengstoffspuren auf Segeljacht gefunden

Ausland
12.07.2023 11:35

Rund zehn Monate nach der Sprengung der beiden Nord-Stream-Pipelines in der Ostsee kommen die Ermittlungen weiterhin nur schleppend voran. Nun haben die deutschen, dänischen und schwedischen Ermittler einen vorläufigen Bericht verfasst und dem UNO-Sicherheitsrat übermittelt. Darin ist unter anderem von Sprengstoffspuren auf einer verdächtigen Segeljacht die Rede.

Spuren von Unterwassersprengstoff seien in Proben von einer Jacht gefunden worden, heißt es den Untersuchungsergebnissen. Es bestehe der Verdacht, dass das fragliche Boot für den Transport des Sprengstoffs verwendet wurde.

(Bild: Krone KREATIV)

„Identität des Charterers verschleiert“
Nach Einschätzung von Experten sei es möglich, dass ausgebildete Taucher den Sprengstoff an den Gaspipelines angebracht haben. Die Doppelröhren sind in einer Tiefe von rund 70 bis 80 Metern auf dem Meeresboden verlegt. Auch „das verdächtige Chartern einer Segeljacht“, werde untersucht, da bei Anmietung „die Identität des tatsächlichen Charterers verschleiert wurde“. Ebenso der genaue Kurs des Bootes sei Gegenstand der Ermittlungen.

Dieses Satellitenbild vom 30. September zeigt den Gasaustritt an der Nord-Stream-1-Pipeline in der schwedischen Wirtschaftszone in der Ostsee. (Bild: ImageSat International (ISI) / AFP)
Dieses Satellitenbild vom 30. September zeigt den Gasaustritt an der Nord-Stream-1-Pipeline in der schwedischen Wirtschaftszone in der Ostsee.

Ob es sich um die Segeljacht „Andromeda“ handelt, über die bereits seit Monaten vor allem in deutschen Medien im Zusammenhang mit der Sabotage der Erdgasleitungen berichtet wird, ist unklar. Auch sonst ist der Fortschrittsbericht sehr vage formuliert, man könne noch nicht sagen, wie lange die Ermittlungen dauern werden, um handfeste Beweise und eine Spur zu den Urhebern zu haben.

Nord Stream 1 und 2 verlaufen jeweils als Unterwasser-Doppelstrang über eine Strecke von rund 1200 Kilometern von Russland nach Deutschland. Nord Stream 1 lieferte seit 2011 einen erheblichen Anteil des nach Europa importierten Gases. Allerdings hatte Moskau die Lieferungen im Zuge der Konfrontation mit dem Westen nach seinem Angriff auf die Ukraine schon vor der Zerstörung gedrosselt und dann ganz eingestellt. Die neuere Nord-Stream-2-Pipeline war bereits mit Gas gefüllt, aber mangels Zertifizierung noch nicht in Betrieb.

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