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Datenschützer lehren „digitale Selbstverteidigung“

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12.07.2023 09:57

Die Datenschutzorganisation „epicenter.works“ erweitert mit der „epicenter.acadamy“ ein Projekt, um die „digitale Selbstverteidigung“ der Bevölkerung zu stärken. Der Fokus liegt dabei auf dem Bildungsbereich, so sollen Trainer und Trainerinnen in Schulen Kompetenzen zu Datenschutz und IT-Sicherheit lehren. Ergänzt wird das Projekt um online frei verfügbare E-Learning Angebote für alle Menschen.

„Im Zentrum des Projekts steht das offene E-Learning“, betonte Daniel Lohninger von „epicenter.acadamy“ bei einer Pressekonferenz am Dienstag. Informationen zu Datenschutz und IT-Sicherheit, künftig aber auch den Themen Onlinekriminalität, Künstliche Intelligenz und Quellenbewertung werden in Text und Videos mit Untertiteln - der Fokus liege auf Barrierefreiheit - aufbereitet. Man erhoffe sich dass diese „wie ein offenes, freies Schulbuch“ in den Klassenzimmern zum Einsatz kommen. Das E-Learning sei bereits in die „Eduthek“ des Bildungsministeriums aufgenommen worden und die Aufnahme des Projekts in den Maßnahmenkatalog für Cybersicherheit vom Bundeskanzleramt bestätigt worden.

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Nur wenn sich das Kompetenzniveau gesamtgesellschaftlich steigert, ist selbstbestimmtes Leben in einer digitalen Welt möglich.

Thomas Lohninger, epicenter.works

„epicenter.works“ ist laut Selbstdefinition „Österreichs größte Datenschutzorganisation“. Sie führt Gesetzesanalysen durch und wird im Parlament als Sachverständiger hinzugezogen, berät aber unentgeltlich auch Ministerien, etwa bei der „Stopp-Corona-App.“ „Es ist ein großer Schritt, sich von unserer Kernfunktion als public watchdog zu entfernen“, so Thomas Lohninger („epicenter.works“). Dadurch wolle man dem Bildungsauftrag nachkommen, „denn nur wenn sich das Kompetenzniveau gesamtgesellschaftlich steigert, ist selbstbestimmtes Leben in einer digitalen Welt möglich.“ Die Menschen in Österreich überschätzen ihre digitalen Kompetenzen deutlich, wie eine Studie des Finanzministeriums unlängst ergeben hat.

„Nehmen kein Geld von Big Tech und Parteien“
Die „acadamy“ ist als eigene GmbH im Eigentum des Vereins „epicenter.works“ aufgestellt. Weiterhin will man Beratungsleistungen für NGOs und Firmen anbringen, achte dabei aber auf die Finanzierung. „Wir nehmen kein Geld von Big Tech oder politischen Parteien (..) die Meinungen sollen so neutral sein, wie wenn man zum Doktor geht“, betonte Thomas Lohninger. Unterstützt wird das Projekt von der Arbeiterkammer Niederösterreich. Bereits seit 2021 läuft ein Pilotprojekt, bei dem Trainer und Trainerinnen bisher über 900 Berufsschüler und -Schülerinnen weiterbildeten. Durch das neue eigene Unternehmen soll jene Bildungsarbeit forciert werden, die aufgrund des kleinen Kernteams in den vergangenen Jahren zu kurz gekommen sei.

In den Trainings soll dabei die „informierte Nutzung“ der Schüler und Schülerinnen vorangetrieben werden. „Wir wollen nicht im Sinne einer katholischen Sexualerziehung sagen ‘je weniger Internet desto besser‘“, betonte Thomas Lohninger. Im Gegenteil, es gehe darum „Spaß am Gerät“ zu haben.

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