Impulstanz

Sie lassen die Bühne beben

Kultur
12.07.2023 11:41

„Ich möchte tanzen, weil ich fühle“ Lucinda Childs, New Yorks gefeierte Choreografin, ist 83. Aber die Grande Dame lässt es sich nicht nehmen, zum Start von ImPulsTanz selbst aufzutreten!

Sibylle und Prophetin des Tanzes zugleich, ganz in schwarzem Satin, verkündet sie, dass sie Vaclav Nijinsky sei. Einer der faszinierendsten Tänzer des um 1900 der Ballets Russes in Paris. In zwei Zwischenspielen, Tagebuchnotizen Nijinskys, kommentiert sie in dem nun „Relative Calm“ genannten Stück die „Pulcinella“-Version, die sie 1981 mit Robert Wilson (Bühne) kreiert hat. Ein brillantes Dokument der Tanzgeschichte, dem sie während der Pandemie mit Wilson eine dreiteilige Neufassung zu Musik von Strawinsky, John Adams und Jon Gibson verpasste. Langer Jubel und eine stehende Ovation.

Venedigs Commedia dell’arte: Childs’„Relative Calm“ (Bild: Lucie Jansch ImPuls Tanz)
Venedigs Commedia dell’arte: Childs’„Relative Calm“

Raffiniert setzt Childs in ihrer kunstvoll ausbalancierten 75-Minuten-Choreografie - es tanzt das MP3 Dance Project Rom - Elemente zusammen: neoklassisch minimalistischen Tanz in ständig wechselnder Geometrie, kapriziöse venezianische Commedia dell’arte, eine wilde (Film-)Jagd der Büffel, einen Leoparden auf der Jagd. Und da spürt man, was Childs vermitteln will, wenn sie Nijinsky rezitiert: „Ich will Erdbeben, weil ich weiß, dass Erdbeben atmen“ Childs & Wilson lassen die Bühne beben.

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