Nicht mehr lange und die Wiener Linien müssen ihr Versprechen umsetzen: Normale Intervalle. Indes geht der Ärger weiter.
Mittlerweile vergeht bei den Wiener Linien fast kein Tag ohne Störungen, Ausfälle und Verspätungen. Die Wut der Öffifahrer steigert sich von Panne zu Panne mehr. Als neue „Sorgenlinie“ hat sich die U3 entpuppt. Mittwoch kam es ausgerechnet im Morgenverkehr einmal mehr zu Fahrtbehinderungen. Laut Wiener Linien wegen eines schadhaften Fahrzeugs. Außerdem wurde der Zugnotstopp missbräuchlich verwendet, was ebenso zu Verzögerungen führte.
Dreimal in Folge bin ich zu spät in die Arbeit gekommen. Jetzt muss ich extra schon eine Stunde früher von daheim los.
Student Marcel S.
Doch schon am vergangenen Wochenende kam es zu massiven Verspätungen. Montagnachmittag ging dann auf der U3 acht (!) Stunden lang gar nichts mehr. Grund: Wegen der enormen Hitze setzte ein Kurzschluss einen Transformator außer Gefecht. Fahrgäste mussten großräumig ausweichen.
Student Marcel. S ist sauer: „Dreimal in Folge bin ich zu spät in die Arbeit gekommen. Jetzt muss ich extra schon eine Stunde früher von daheim los.“ Derzeit fahren gleich drei von fünf U-Bahnlinien (U2, U4 und U6) nicht durchgängig. Für die Wiener, die auf die Öffis angewiesen sind, bedeutet das vor allem eines: viel Ärger und Verdruss. Dienstag gab es noch Probleme bei der Straßenbahnlinie 49 und am Mittwochnachmittag kam es gleich zum nächsten massiven Ausfall bei der U3, wegen einer Stellwerksstörung bei der Station Landstraße - nichts ging mehr!
Jetzt kommen noch mehr Einschränkungen
Doch der Sommer ist noch lange und die aktuellen Bauarbeiten sind erst der Beginn. Von 7. August bis inklusive 3. September wird die U1 tagsüber zweigeteilt geführt. Von Leopoldau bis Reumannplatz fährt zu den Stoßzeiten alle vier Minuten ein Zug. Fahrgäste, die bis Oberlaa weiterfahren möchten, steigen am Reumannplatz in einen Pendelzug um. Dieser fährt jedoch nur alle zwölf Minuten.
Erstmals bieten die Wiener Linien ihren Fahrgästen WienMobil-Räder als Zusatzverkehr an: Auf der Linie 46 ist die Ausleihe bei Fahrten zwischen den Stationen Volksgarten, Volkstheater, Thaliastraße, Richard-Wagner-Platz, Schuhmeierplatz und Ottakring kostenlos. Auf der Währinger Straße kann zwischen Schottentor und Währinger Straße/Volksoper gratis geradelt werden. Bei der Hitze aber auch kein wirkliches Vergnügen.
Liliputbahn als Alternative zu Öffis?
ÖBB-Fahrgästen hingegen wird am Knotenpunkt Praterstern neuerdings die Liliputbahn als Umsteigeverbindung angezeigt. Immerhin kann sie mit den derzeitigen Schnarchnasen-Intervallen der Wiener Linien locker mithalten. An Wochenenden und Feiertagen ist die Bahn sogar im 5- bis 10 Minuten Intervall unterwegs. Ob so jedoch die Mobilitätswende gelingen soll, bleibt zu hinterfragen. Der Countdown dafür läuft...
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