Das Urteil am Innsbrucker Landesgericht im Mai war ein Schock für den Moldawier! Vier Jahre sollte der heute 38-Jährige für eine „Jugendsünde“, die er vor 19 Jahren begangen hatte, hinter Gitter. Er hatte im Jahr 2004 in Gries im Tiroler Sellraintal mit einem Komplizen eine Bank überfallen. Erst im März klickten die Handschellen. Nun kam es wohl zum allerletzten Prozess.
Am 8. September 2004 stürmten der Mann und ein Komplize gegen 8.30 Uhr maskiert mit Motorradhelmen in die Raika-Filiale in Gries im Sellrain. Sie bedrohten die Angestellte mit einer Gaspistole, erbeuteten 18.605 Euro und flüchteten mit einem zuvor gestohlenen Motorroller. Während für seinen Kompagnon und zwei Fluchthelfer noch am selben Tag die Handschellen klickten, gelang dem damals 19-Jährigen die Flucht. Doch heuer im März klickten auch für ihn - wie berichtet - in Rumänien die Handschellen.
Sofort Strafberufung angemeldet
„Ich hätte mir nie gedacht, dass mich diese Sache nach so langer Zeit wieder einholt“, meinte der Angeklagte vor dem Schöffensenat und war dann umso erstaunter, als ihm vier Jahre Haft aufgebrummt wurden. Noch im Verhandlungssaal meldete der bislang unbescholtene Familienvater Strafberufung an.
Wunsch nach Familie und Heimat
„Mein Mandant hat nun bereits das Übel von sieben Monaten Gefängnis verspürt und er bereut die Tat zutiefst“, betonte seine Verteidigerin nun am Oberlandesgericht. Sein sehnlichster Wunsch wäre es, zurück in seine Heimat zur Familie zu kommen. Und da es laut der Anwältin fast keine Banküberfälle mehr gibt, weil sich derartige Straftaten ins Internet verlagert haben, ist sie der Meinung, dass man auch aus generalpräventiven Gründen keine so hohe Strafe verhängen müsse.
Ordentlicher Lebenswandel
Der Drei-Richter-Senat sah dies zwar anders, setzte das Urteil aber auf drei Jahre Haft herunter. Schließlich habe das Geständnis zur Wahrheitsfindung beigetragen. „Und auch den ordentlichen Lebenswandel des 38-Jährigen muss man hier berücksichtigen.“
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