Auf der Alpe Gafluna (Silbertal) wurden zu Wochenbeginn mehrere Hausziegen gerissen. Nicht nur Landwirtschaftskammerpräsident Josef Moosbrugger fordert nun, den „Problem-Wolf“ abzuschießen. Doch das ist gar nicht so einfach.
Bereits in den vergangenen Monaten war es im Bezirk Bludenz zu mehreren Wolfsrissen gekommen. Abgesehen hatte es Meister Isegrim bevorzugt auf Rot- und Rehwild. Nach der Attacke auf die Ziegen am Montag ist das Maß für Landwirtschaftskammerpräsident Josef Moosbrugger nun endgültig voll. Er fordert den Abschuss des Tieres.
„Die Ziegen waren nachts im Stall. Der tödliche Angriff erfolgte am helllichten Tag, in der Nähe zur Alphütte. Das ist kein normales Verhalten“, meint Moosbrugger. Das Land solle den „Schadwolf“ umgehend zum Abschuss freigeben. „Warten wir nicht, bis die ersten Bauern ihre Alpen verlassen und Wölfe Menschen bedrohen, handeln wir.“
Der tödliche Angriff auf die Ziegen erfolgte am helllichten Tag, in der Nähe zur Alphütte. Das ist kein normales Verhalten.
Josef Moosbrugger, Landwirtschaftskammerpräsident
Bild: Tomschi Peter
Beim zuständigen Landesrat findet Moosbrugger durchaus Gehör. „Es kann nicht sein, dass bei qualvoll getöteten Schafen und Ziegen plötzlich der Tierschutz keine Rolle mehr spielt und unsere Nutztiere dem Wolf zum Fraß vorgeworfen werden“, meinte auch Gantner.
Es kann nicht sein, dass bei diesen qualvoll getöteten Schafen und Ziegen plötzlich der Tierschutz keine Rolle mehr spielt.
Christian Gantner, Landesrat
Bild: Mathis Fotografie
Die Sache mit dem Abschuss gestalte sich aber schwierig. Eine „Entnahme von Problemwölfen“ sei gemäß der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie zwar vorgesehen, das Verfahren allerdings sei zu aufwändig und bei erwartbaren Einsprüchen zu langwierig, um im Anlassfall rasch handeln zu können. Die EU-Kommission müsse den Schutzstatus des Wolfs herabsetzen.
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