Waldstaudenroggen & Co

Uralte Sorten finden sich in Josefs Brot wieder

Das Joseph-Getreide gedeiht direkt vor der Bäckerei

(Bild: Imre Antal)

Waldstaudenroggen - das Öko-Juwel einer feinen Weinviertler Biobäckerei. „Die von mir veredelten Getreidekörner wurden immer schon von Hand gezüchtet und von bäuerlicher Generation zu Generation weitergegeben“, schildert Josef Weghaupt, dessen - nomen est omen - Joseph Brot längst so etwas wie ein Naturstar unter allem in Österreich angebotenen Gebäck ist.

Seine tiefe Öko-Überzeugung, die Weghaupt aus ganzem Herzen in seiner Stube in Burgschleinitz bei Eggenburg lebt: Dass die Bäckerei mitten in der Natur geborgen ist – denn Brot beginne mit den Ähren auf dem Feld. Weghaupt: „Beim Kneten sind die Ursprungskörner vom Fenster zum Greifen nahe.“

Neben dem Waldstaudenroggen und anderen raren Sorten verarbeitet der Meister der gebackenen Biodiversität auch schwarzen Emmer, eine einzigartige Kultursorte, die durch ihre eindrucksvollen dunklen Ähren aus dem industriellen Einheitsbrei hervorsticht.

Kennzeichnungspflicht nicht überall
Umso mehr schmerzt es die Brot-Legende, dass es in Österreich nur bei vorverpacktem Brot und Gebäck aktuell eine Kennzeichnungspflicht der verwendeten Zusatzstoffe und E-Nummern gibt, während dies bei unverpackt angebotener Knusprigware nicht der Fall ist. Weghaupt, dessen Brot absolut lupenrein ist, appelliert an den zuständigen Minister Johannes Rauch, das zu ändern: „Ein einfacher Erlass würde genügen, damit Konsumenten fair informiert wären.“