Beinahe unglaublich, aber wahr: Top-Sprinter Jasper Philipsen hat wieder zugeschlagen! Der Belgier aus dem Team Alpecin-Deceuninck holte am Mittwoch seinen bereits vierten Etappensieg bei der diesjährigen Tour de France.
Philipsen bewies nach 180 Kilometern von Clermont-Ferrand nach Moulins im Zielsprint wieder seine Klasse. An der Spitze der Gesamtwertung gab es auf der letzten Flachetappe vor den Alpen keine Veränderungen. Titelverteidiger Jonas Vingegaard liegt weiter 17 Sekunden vor Tadej Pogacar voran.
„Ich kann gar nicht begreifen, wie gut es läuft!“
„Es ist eine unglaubliche Tour bisher. Ich kann gar nicht begreifen, wie gut es läuft“, sagte Philipsen, der ohne die Hilfe des nicht ganz fitten Top-Anfahrers Mathieu van der Poel auskommen musste. Der 25-jährige Philipsen konnte auf der von einem Gewitter durchnässten Straße im Finish dennoch die entscheidende Attacke setzen, er gewann vor dem Niederländer Dylan Groenewegen und dem Deutschen Phil Bauhaus. Der Däne Mads Pedersen, der vergangenen Samstag Philipsen die bisher einzige Niederlage zugefügt hatte, wurde Fünfter.
„Okay Jungs, Plan C. Wir springen den Tiger!“
Drei Ausreißer hatten zunächst ihr Glück versucht, 13,5 Kilometer vor dem Ziel war das Feld aber wieder zusammen und die Sprintvorbereitung begann. Für Unterhaltung sorgte das Team UAE von Pogacar. „Okay Jungs, Plan C. Wir springen den Tiger. Wenn die Krokodile schwimmen müssen, springt ihr“, funkte ein sportlicher Leiter.
Was die Anweisung zu bedeuten hatte, blieb zunächst unklar. Möglich, dass sich das UAE-Team einen Scherz erlaubte. Bei der Tour werden in diesem Jahr erstmals Funksprüche der Teams in die TV-Übertragung eingebunden. Als bester Österreicher überquerte Marco Haller als 25. die Ziellinie, auch der um einen Top-Zehn-Rang im Gesamtklassement fahrende Felix Gall (36.) lag wie Vingegaard und Pogacar sieben Sekunden zurück.
Schreckmoment für Michael Gogl.
Einen Schreckmoment erlebte Michael Gogl. Der Teamkollege von Philipsen hatte offenbar einen Zusammenstoß mit einem am Streckenrand filmenden Fan. Gogl schrieb auf Twitter von einer „sehr wehen Schulter. Ich hoffe, das Video des Zuschauers ist gut geworden, aber ich glaube, ihr wird jetzt auch etwas sehr wehtun.“ Er habe sich am Rad halten können.
Am Donnerstag gibt es bereits einen Vorgeschmack auf die Alpen. Auf dem Weg ins Weingebiet Beaujolais müssen auf den letzten 50 der 168,8 Kilometer zwei Anstiege der zweiten Kategorie bewältigt werden. Wenn sich die Klassement-Favoriten schonen, wird eine Ausreißergruppe den Tagessieg unter sich ausfahren.
Das Ergebnis der 11. Etappe:
1. Jasper Philipsen (BEL) Alpecin 4:01:07 Std.
2. Dylan Groenewegen (NED) Jayco
3. Phil Bauhaus (GER) Bahrain - beide gleiche Zeit
Weiters:
18. Jonas Vingegaard (DEN) Jumbo +7 Sek.
20. Tadej Pogacar (SLO) UAE
25. Marco Haller (AUT) Bora
36. Felix Gall (AUT) AG2R - alle gleiche Zeit
94. Felix Großschartner (AUT) UAE +35 Sek.
116. Patrick Konrad (AUT) Bora +1:00 Min.
155. Gregor Mühlberger (AUT) Movistar +2:09 Min.
160. Michael Gogl (AUT) Alpecin - gleiche Zeit
Der Stand in der Gesamtwertung:
1. Jonas Vingegaard (DEN) Jumbo 46:34:27 Std.
2. Tadej Pogacar (SLO) UAE +17 Sek.
3. Jai Hindley (AUS) Bora +2:40 Min.
Weiters:
16. Felix Gall (AUT) AG2R +9:46
39. Felix Großschartner (AUT) UAE +48:29
70. Gregor Mühlberger (AUT) Movistar +1:20:44 Std.
87. Patrick Konrad (AUT) Bora +1:36:33
94. Marco Haller (AUT) Bora +1:41:39
132. Michael Gogl (AUT) Alpecin +2:08:58
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