3000 Euro hätte ein Mann für eine illegale Fahrt mit sechs Migranten von Nikitsch nach München kassieren sollen. Dazu kam es jedoch nie - er wurde bei einer Routine-Kontrolle im Burgenland gefasst.
Alles war genau geplant und vorbereitet, als ein rumänischer Schlepper in der Dämmerung in Deutschkreutz nach Österreich einreiste. Er sollte in Nikitsch im Hotspot-Bezirk Oberpullendorf sechs Flüchtlinge abholen und über Salzburg nach Bayern bringen.
24-Jähriger von Polizei kontrolliert
Den burgenländischen Grenzschützern war der Lenker (24) eines BMW mit deutschen Unterscheidungskennzeichen zwar verdächtig vorgekommen, doch der Mann konnte sich ordnungsgemäß ausweisen. Er durfte weiterfahren. Kurz darauf tauchte der BMW-Lenker in Nikitsch auf - und wurde routinemäßig von der Polizei kontrolliert.
„Ich will einen Freund abholen, habe mich aber leider verfahren“, behauptete der Rumäne am Steuer. Er konnte auf Nachfrage weder die Adresse des Treffpunktes noch den Nachnamen des angeblichen Freundes angeben und verstrickte sich im weiteren Gespräch immer mehr in Widersprüche.
Rumäne lebt von Schlepperei
Jetzt wurde der mutmaßliche Schlepper festgenommen. Rasch bestätigten stundenlange Nachforschungen den ersten Verdacht. Der in Deutschland wohnhafte Rumäne dürfte demnach sein Leben mit verbotenen Flüchtlingstransporten finanzieren.
Drohne im Einsatz
Im aktuellen Fall war er beauftragt, sechs Auswanderer aus der Türkei und Afghanistan in Nikitsch aufzugreifen und direkt nach München zu chauffieren. Dieses halbe Dutzend dürfte sich unter jenen 15 Migranten befunden haben, die fast zur gleichen Zeit von einer Patrouille in einem Waldstück nahe Nikitsch mithilfe einer Drohne entdeckt worden waren.
Täter verhaftet
Zum Treffen mit dem Schlepper kam es nicht mehr. Die Beweise der Erhebungen reichten dafür aus, dass die Staatsanwaltschaft die Einlieferung des 24-jährigen Täters in die Justizanstalt Eisenstadt anordnete. Ihm wird gewerbsmäßige Schlepperei vorgeworfen. Für die Tour nach München hätte er 3000 Euro kassieren sollen.
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