Die Junge Linke wirbt an den Schulen in Salzburg mit Flyern für ihr politisches Sommerlager. Eltern reagieren darauf entsetzt und besorgt.
„Das ist der Versuch einer unerträglichen Indoktrination von Kindern, die gar nicht genug kritisiert werden kann!“, schimpft ein verärgerter Vater.
Stein des Anstoßes? An Salzburger Schulen machte kurz vor Ferienbeginn Werbematerial für ein spezielles Sommerlager die Runde. Das fünftägige Camp findet Ende Juli in Niederösterreich statt. Mit einem Pool, einer Alpaka-Wanderung, Partys und einem Graffiti-Workshop werden Jugendliche zwischen 13 und 19 Jahren angelockt.
Neben Spaß kommt die Ideologie nicht zu kurz
Doch zum spaßigen Programm gesellen sich knallharte Ideologie und politische Interessen des Veranstalters. Organisiert wird das Lager von der Jungen Linken, einer KPÖ-Vorfeldorganisation. Die Nachwuchs-Kommunisten wollen im Lager über Anti-Rassismus, Feminismus und Marxismus sprechen.
Der erzürnte Vater meint: „Ob jetzt Kommunisten, Identitäre oder andere Rattenfänger hier agieren, ist unerheblich!“ Für ihn ist das Angebot weniger Freizeit als die gezielte Einflussnahme einer Partei. Daher fordert er: „Finger weg von den Kindern!“
Bundessprecherin Alisa Vengerova verteidigt sich: Man werbe nicht auf dem Schulgelände, sondern auf den Straßen davor. „Außerdem ist es nur eine Information. Wir machen lediglich ein Angebot.“ Die Themen legen Mitglieder der Jungen Linken fest – passend zur politischen Agenda der KPÖ. „Wir wollen einen Ort für Diskussion bieten. Denn unsere Generation ist politisch, aber frustriert, weil sie nicht gehört wird“, erklärt Vengerova. 100 Euro kosten die fünf Tage. Finanziell Schwache zahlen einen ermäßigten Beitrag. Den Rest finanziert die Junge Linke aus eigenem Budget und Spenden.
Die ÖVP-nahe Schüler Union (SU) kritisiert parteipolitische Werbung an Schulen: „Wir sind für eine geregelte politische Bildung. Das Parteibuch hat dort nichts zu suchen.“ Die SU veranstaltet selbst kein Camp. Bei der SPÖ-nahen AKS gibt es über das Jahr verteilt Seminare für die Jugend.
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