Faule Junge? Was hört man nicht alles an Vorurteilen älterer Zeitgenossen gegenüber den jüngeren? Die wollen doch nur die Welt verbessern, aber möglichst wenig arbeiten. Die denken doch nur noch an die Work-Life-Balance und nicht mehr an die Karriere. Alles Blödsinn? Nein, längst bestätigen einige Studien, dass prinzipiell da schon etwas dran ist. Eine neue Jugendwertestudie, über die wir heute in der „Krone“ berichten, stützt manche der Vorurteile durchaus. So hat die „T Factory Trendagentur“ unter anderem herausgefunden, dass die jungen Österreicher zwar die Welt zu einem besseren Ort machen möchten, aber dafür möglichst wenig tun wollen. Anpassung finden die 16- bis 29-Jährigen in Ordnung, um im Leben etwas zu erreichen. Wobei sie allerdings eher keine Führungspositionen anstreben - wichtiger, da kommt´s: eine ausgewogene Work-Life-Balance. Jaja, da hört man schon wieder die Sorge: Was soll denn aus diesen faulen Jungen werden? Wie soll das mit unserer Gesellschaft weitergehen, wenn die nur Freizeit im Kopf haben?
Bezahlung wichtig. Sie haben natürlich längst nicht nur Freizeit im Kopf. Die ist ihnen zwar wichtig. Aber es treibt sie so wie Ältere auch die Sorge vor Teuerung, Kriegen und Klimawandel um. Und was ihre Einstellung zur Arbeit betrifft - was sagt dazu Jugendforscher Bernhard Heinzlmaier? Der Sozialwissenschafter weiß, dass für junge Leute „das Wichtigste ist, dass sie in der Arbeit als ganzer Mensch wahrgenommen werden.“ Der Professor im „Krone“-Interview: „Die persönliche Ebene des Sich-Verstehens ist von enormer Bedeutung. In Krisenzeiten wird die Bezahlung zum wichtigen Punkt, nicht weil die Leute so gierig sind - sondern weil sie das Geld dringend benötigen und nicht wieder einmal einen Gutschein, den sie sich wo abholen können.“ Ein sicherer Arbeitsplatz, so Hainzlmaier, sei daher von großer Bedeutung. Also von wegen faule Junge: Sie wissen sehr wohl, dass sie für diese Sicherheit etwas tun müssen.
Kommen Sie gut durch den Donnerstag!
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.