In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag wurden weite Teile der Steiermark von einem schweren Unwetter getroffen. Am heftigsten wohl die südsteirische Stadtgemeinde Bad Radkersburg. Ein Zirkus wurde zerstört, die Parktherme muss vorerst geschlossen bleiben, im ganzen Ort laufen die Aufräumarbeiten auf Hochtouren.
Eine halbe Stunde dauerte das Unwetter Donnerstagfrüh in Bad Radkersburg. „Es hat in einer Tour geblitzt, ich habe so etwas noch nie erlebt“, schildert Franz Konrad vom Bereichsfeuerwehrverband Radkersburg. Besonders heftig sind die Schäden, die durch den Sturm entstanden sind.
Der in der Stadt gastierende Circus Penelli wurde zerstört. Bäume stürzten auf alle Wohnwägen, die Menschen flüchteten zum nahen Sportplatz - dass es hier keine Verletzten (auch unter den Tieren) gegeben hat, grenzt an ein Wunder.
Überall im Ort liegen Bäume auf den Straßen, Dächer (etwa beim Finanzamt) wurden zerstört, auch mehrere Autos wurden schwer beschädigt. Mehrere Feuerwehren sind auch in diesen Stunden im Einsatz.
Auch die Parktherme Bad Radkersburg wurde voll vom Unwetter erwischt. Auch hier laufen die Aufräumarbeiten, vorerst bleibt der Betrieb geschlossen. Gesperrt war in den Morgenstunden auch die Radkersburger Bahn.
Pyhrnautobahn bei Trieben gesperrt
Zunächst traf die Unwetterfront in den Abendstunden aber die Obersteiermark. Alleine im Bezirk Liezen standen 200 Feuerwehrleute im Einsatz. Im Bereich Mandling/Pichl (Gemeinde Schladming) nahe der Grenze zu Salzburg, in Oberhaus und Unterburg stürzten mehrere Bäume auf die Ennstal Bundesstraße (B320). Auch das Paltental wurde schwer getroffen: Zahlreiche Keller mussten ausgepumpt werden, sogar die Pyhrnautobahn ist zwischen Trieben und Treglwang gesperrt - laut Asfinag vermutlich noch bis 16 Uhr. Ein Landesgeologe hat den Hang überprüft, es sollte keine Gefahr mehr von ihm ausgehen. Am Nachmittag standen noch fünf Lkw, zwei Bagger und ein Schlammsaugwagen im Einsatz.
Die erste Unwetterfront traf laut Landesfeuerwehrverband auch den Bezirk Bruck-Mürzzuschlag sowie punktuell Weiz und Hartberg. In der zweiten Nachthälfte war der Süden betroffen: vor allem Radkersburg, aber auch die Bereich Leibnitz, Deutschlandsberg und Feldbach.
In Höf (Gemeinde Gnas) dürfte durch einen Blitzschlag der Dachstuhl eines Wohnhauses, auf dem auch eine Fotovoltaik-Anlage installiert war, in Vollbrand geraten sein. Sechs Personen flüchteten, eine wurde dabei verletzt. 70 Feuerwehrleute halfen bei den Löscharbeiten. In Summe standen steiermarkweit mit Stand Donnerstagvormittag 1500 Personen von 143 Feuerwehren im Einsatz, sie bewältigten fast 300 technische und 29 Brandeinsätze.
5000 Haushalte ohne Strom
Die Unwetter sorgten auch für zahlreiche Stromausfälle. Besonders betroffen ist laut Energie Steiermark der Bezirk Bruck-Mürzzuschlag. Gegen 7.30 Uhr waren noch immer 5000 Haushalte ohne Strom, die Störungsbehebungen werden den ganzen Tag dauern.
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