Nach Wagner-Meuterei

US-General: „Werden Prigoschin nie wieder sehen“

Ausland
13.07.2023 12:52

Nach der gescheiterten Revolte gegen das russische Militär zeigt sich der amerikanische Vier-Sterne-General Robert Abrams (62) überzeugt: „Wir werden Prigoschin nie wieder sehen.“ Das erklärte er nun gegenüber dem US-TV-Sender „ABC News“. Laut Abrams wurde ihm der gescheiterte Marsch auf Moskau zum Verhängnis.

Seit Tagen spekulieren Experten international über die Zukunft Prigoschins und seiner Wagner-Truppe, die für den Kreml etwa auch in Afrika und im Nahen Osten wichtig ist. Immerhin hat Putin seinem Ex-Vertrauten Prigoschin und dessen mit Panzern und Flugzeugen voll ausgestatteter Armee auch in seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine erhebliche Gebietsgewinne zu verdanken. Die Wagner-Armee hatte etwa die ostukrainische Stadt Bachmut im Gebiet Donezk eingenommen, um die aber weiter gekämpft wird.

Vier-Sterne-General Robert Abrams, der bis 2021 Befehlshaber der amerikanischen Truppen in Korea war, ist sich sicher, dass Prigoschin entweder bereits beseitigt wurde oder im Gefängnis sitzt. „Ich glaube nicht, dass er noch am Leben ist. Und wenn doch, dann befindet er sich in irgendeinem Gefängnis“, so der Amerikaner.

Jewgeni Prigoschin (links), der Mann hinter der Gruppe Wagner, führte früher ein Luxusrestaurant, das Kremlchef Putin gern besuchte. (Bild: AP)
Jewgeni Prigoschin (links), der Mann hinter der Gruppe Wagner, führte früher ein Luxusrestaurant, das Kremlchef Putin gern besuchte.
General Robert B. Abrams (rechts) im Jahr 2018 (Bild: AFP)
General Robert B. Abrams (rechts) im Jahr 2018

„Keine konkreten Beweise“
Auch die Behauptung des Kreml-Sprechers Dmitri Peskow, dass Prigoschin und Putin sich am 29. Juni persönlich getroffen haben sollen - also nur fünf Tage nach dem Ende der Meuterei - hält Abrams für frei erfunden. Der General: „Ich wäre sehr überrascht, wenn wir jemals konkrete Beweise für ein Treffen der beiden sehen würden.“

Peskow hatte berichtet, dass Putin, der Chef der Nationalgarde Viktor Solotov (69) und der Leiter des Geheimdienstes Sergej Naryshkin (68) sich drei Stunden lang mit 35 ehemaligen hochrangigen Kommandeuren der Wagner-Gruppe getroffen hätten. Auch Prigoschin soll anwesend gewesen sein, so die „Bild“-Zeitung. Putin hatte die Wagner-Aufständischen zuvor öffentlich als „Verräter“ beschimpft.

Angeblich habe Putin den Versionen der Wagner-Kommandeure zugehört, wie es zu der Meuterei gekommen sei. Peskow erklärte: „Sie haben betont, dass sie Anhänger und Soldaten unseres Oberbefehlshabers sind und bereit sind, ihren Kampf für ihr Heimatland fortzusetzen.“

Doch US-General Abrams hält dies für nicht viel mehr als ein Propagandamanöver. Putin wolle seinen Landsleuten zeigen, dass er alles unter Kontrolle habe und die Wagner-Kämpfer ihm ihre Loyalität geschworen hätten.

Abrams ist mit seiner Meinung nicht allein. Auch der ehemalige US-Außenminister und Ex-CIA-Chef Mike Pompeo (59) sagte kürzlich: „Ich würde keine Wette auf Prigoschins Leben abschließen. Er hat sich mit dem König angelegt und ist gescheitert.“

Wagner-Gruppe übergibt Tausende Waffen an Russland
Die Söldnergruppe Wagner soll Waffen an die russische Armee übergeben haben. Es handelt sich offenbar um mehrere Panzer, 2500 Tonnen Munition und 20.000 Schusswaffen. Laut Verteidigungsministerium werden die Waffen gewartet und kampfbereit gemacht.

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