Lebensversicherungen geben vielen ein Gefühl von Sicherheit. Die Berater dahinter versprechen darüber hinaus lukrative Gewinne. Konsumentensprecher Christian Drobits (SPÖ) hat sich diese Versprechen einmal genauer angesehen. Sein ernüchterndes Ergebnis: Der große Gewinner sind bestimmt nicht der Kunde: „Fast 20 Prozent der eingezahlten Versicherungsprämie geht an das Versicherungsunternehmen oder die Banken.“
„Das ist ein krasses Verhältnis“, so Drobits im Live-Talk mit Conny Winiwarter. Das Hauptproblem sieht er vor allem in der Intransparenz dieser Zusatzkosten. „Die aktuelle Transparenz mit 45 Seiten Kleingedrucktem reicht nicht. Das liest niemand“. Laut Drobits sind derartige Abschlüsse „eine Täuschung“ für den Konsumenten. Denn dass Lebensversicherungen sicher sind, „ist eine Spuk-Geschichte“.
Horrende Verluste bei Kündigung Problematisch wird’s vor allem dann, wenn man vorzeitig aus dem Vertrag aussteigen will. Und das wollen viele. „Vier von zehn Haushalten kündigen aufgrund gestiegener Fixkosten aktuell Versicherungsverträge“, so Drobits. Im Falle der Lebensversicherungen dann der Schock: „Die ersten 7 bis 10 Jahre ist bei Lebensversicherungen überhaupt kein Gewinn da.“ Denn in dieser Anfangszeit schauen die Versicherungen und Banken nur auf sich selbst: Als allererstes werden nämlich die Provisionen, Abschlussgebühren und Verwaltungskosten abbezahlt - mit ihrem Geld, versteht sich.
SPÖ-Konsumentensprecher Christian Drobits fordert mehr Transparenz und provisionsfreie Alternativen bei Lebensversicherungen.
(Bild: krone.tv)
„Versicherungen sollen Provisionen selbst zahlen“ Der SPÖ-Politiker hat bereits letzte Woche zwei Entschließungsanträge dazu in den Nationalrat eingebracht: „Wir fordern eine Transparenzregelung mit klaren gesetzlichen Bestimmungen.“ Auch über ein Provisionsverbot will Drobits offen diskutieren. Wenn schon Provisionen, dann soll diese Kosten aber das Versicherungsunternehmen stemmen.
Bedient sich SPÖ jetzt FPÖ-Rhetorik? In Bezug auf die Erfolgschancen bezeichnet sich Drobits als „gebranntes Kind“. Die Regierung sei ein Meister im Vertagen von Anträgen. Dass Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) jetzt die „normal denkende Mitte“ ansprechen möchte, fördere die Unglaubwürdigkeit der ÖVP. Dass Bablers (SPÖ) „unsere Leute“-Sager an FPÖ-Sprüche wie ‚Unser Geld für unsere Leut‘ erinnert, sei aber „überhaupt keine Thematik.“ Warum, erklärt der SPÖ-Politiker im Video oben.
Im Video erfahren Sie auch, was Drobits an Herbert Kickl „sowas von scheinheilig“ findet und wie zufrieden der burgenländische Abgeordnete mit SPÖ-Chef Andreas Babler ist.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.