Die Nachricht sorgte am Mittwoch für Aufsehen: Tiere im Tiergarten Schönbrunn sollten künftig keine Namen mehr erhalten. Eisbär „Nora“, Pandabär „Fu Feng“, oder Giraffe „Amari“ wären damit Geschichte. Doch am Donnerstag stellte die Direktion klar, dass die Namen doch weiterhin vergeben werden, jedoch nicht mehr als Marketing-Instrument verwendet werden.
Die Vergabe soll somit auch nicht mehr aktiv nach Außen kommuniziert werden. Auf Anfrage werden die Namen aber weiterhin bekannt gegeben. Diese Umstellung passierte bereits vor einigen Monaten und wurde demnach auch auf den Social-Media-Seiten des Tiergartens diskutiert.
Hitzige mediale Diskussion
Einer breiten Öffentlichkeit wurde dies aber erst durch einen Bericht in der „Tiroler Tageszeitung“ bekannt, in dem allerdings auch die Motivation des Tiergartens für diesen Schritt erklärt wurde. Die Sichtweise des Zoos blieb in der umgehend folgenden hitzigen medialen Diskussion allerdings zum Teil auf der Strecke.
Wohl der Tiere steht im Fokus
Der Tiergarten betonte, vor allem das Wohl der Tiere im Fokus zu haben. „Unsere Schützlinge sind für uns das Um und Auf und natürlich hat jedes Tier seinen individuellen Namen. Wir möchten zukünftig die Namensgebung des Tieres lediglich nicht mehr als Marketing-Instrument in den Vordergrund stellen“, betonte Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck.
Unsere Schützlinge sind für uns das Um und Auf und natürlich hat jedes Tier seinen individuellen Namen. Wir möchten zukünftig die Namensgebung des Tieres lediglich nicht mehr als Marketing-Instrument in den Vordergrund stellen.
Tiergarten Schönbrunn
Die Namensgebung obliegt den Tierpflegerinnen und Tierpflegern, die sich tagtäglich um das Wohlergehen der Tiere kümmern. „Durch die angeregte Diskussion möchte der Tiergarten Schönbrunn aber insbesondere den Fokus auf das zunehmende Artensterben und den Verlust von Lebensräumen und die zunehmend wichtige Aufgabe von zoologischen Gärten im Artenschutz und beim Aufbau von Reservepopulationen lenken“, hieß es.
Das Wirtschaftsministerium als Eigentümerressort des Tiergartens begrüßte die Regelung in einer Stellungnahme: Man habe von der Entscheidung über die Namensgebung am Dienstag über die Medien erfahren und daraufhin das Gespräch mit dem Tiergarten Schönbrunn gesucht. „Aus Sicht des BMAW als Eigentümerressort ist es wichtig, dass die bewährte Weise der Namensgebung erhalten bleibt. Gleichzeitig ist ein starker Fokus auf den Artenschutz und nicht nur auf die Individuen ausdrücklich zu begrüßen. Wir sind froh, dass der Tiergarten nun bestätigt hat, dass die Tiere natürlich auch in der Zukunft Namen haben und diese auch weiterhin kommuniziert werden“, hieß es.
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