Feuerberg spuckt Lava
Vulkanausbruch auf Island fasziniert die Touristen
In Island sorgt seit Kurzem der Vulkan Litli Hrútur für ein faszinierendes Naturschauspiel. Der Feuerberg nahe der Hauptstadt Reykjavik spuckt seit einigen Tagen Lava. Forscher, aber auch Touristen aus aller Welt nehmen gern eine lange Wanderung in Kauf, um das Spektakel aus der Nähe zu betrachten.
Es ist das dritte Mal binnen zweieinhalb Jahren, dass Island einen Vulkanausbruch in der Nähe der Hauptstadt Reykjavik erlebt. Eine Eruption habe unmittelbar nordwestlich des Berges Litli-Hrútur begonnen, teilte die isländische Wetterbehörde Vedurstofa auf ihrer Webseite mit. In der Nacht auf Dienstag sprach sie von einer mittlerweile gut 900 Meter langen Erdspalte und deutlich schneller fließender Lava als bei den vorherigen Ausbrüchen in der Gegend.
Lava sprudelt aus länglichem Riss in der Erde
Die Eruption sieht dabei nicht so aus, wie man sich einen klassischen Vulkanausbruch vorstellt: Statt eines massiven Lavastroms, der aus einem kegelförmigen Vulkan in die Höhe schießt, sprudelte die Lava vielmehr aus einem länglichen Riss in der Erde hervor. Diese Art von Ausbruch wird auch als Spalteneruption bezeichnet. Sie führt in der Regel nicht zu großen Explosionen oder riesigen Aschesäulen.
Wie lange der Lavafluss anhält, ist unklar. Die Eruption 2021 hatte knapp ein halbes Jahr lang immer wieder Lavafontänen in die Höhe schnellen lassen, 2022 war der Ausbruch kürzer gewesen. Das Naturschauspiel hatte jeweils viele Vulkanologen, aber auch Wanderer und Touristen angezogen.
Die Behörde verknüpfte die Meldung mit einer Warnung an diejenigen, die sich unmittelbar zu dem Naturspektakel aufmachen wollten: Die Wanderung zum Eruptionsort sei lang und die Landschaft herausfordernd - man empfehle daher, abzuwarten und Anweisungen des Zivilschutzes zu befolgen.
„Ich bin es nicht gewohnt, zu wandern. Deshalb war ich erschrocken, als ich hörte, dass es fast 20 Kilometer in beide Richtungen sind. (…) Man ist so aufgeregt wegen dem, was einen erwartet, dass man gar nicht daran denkt“, sagt Zoe Poulopoulou, Studentin aus Griechenland, die sich das Naturspektakel unbedingt ansehen wollte.
„So eine Gelegenheit hat man wohl nur einmal“
„Es ist irre, so etwas habe ich noch nie gesehen, es ist wirklich sehr cool. Ich wusste nicht, dass man tatsächlich so nah herankommen kann, das hat mich ziemlich überrascht. So eine Gelegenheit hat man wohl nur einmal im Leben“, schwärmte Matthew Duick ein Student aus Kanada.
Das Vulkangebiet befindet sich etwa 40 Kilometer südwestlich von Reykjavik. In dem Gebiet war es zuletzt im August 2022 und davor im März 2021 zu vulkanischen Ausbrüchen gekommen, nachdem diese sich durch zahlreiche Erdbeben angekündigt hatten.
Erdbebenserie kündigte den Ausbruch an
Auch diesmal hatte es in den vergangenen Tagen Tausende Beben in der Region gegeben, zuletzt am späten Sonntagabend das bisher heftigste des aktuellen Erdbebenschwarms mit einer Stärke von 5,2. Experten hatten aufgrund der Erschütterungen mit einem neuen Ausbruch gerechnet. Die Gefahr für die Bevölkerung wurde wie bereits 2021 und 2022 als gering eingestuft.
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