International geächtet
US-Streumunition bereits in Ukraine eingetroffen
Die von den USA versprochene Streumunition ist nach den Worten eines hochrangigen ukrainischen Armeekommandanten bereits in der Ukraine eingetroffen. „Wir haben sie gerade erhalten. Wir haben sie noch nicht eingesetzt, aber sie kann einen großen Unterschied (auf dem Schlachtfeld) ausmachen“, sagte am Donnerstag Kommandeur Oleksandr Tarnawskyj.
Dem US-Nachrichtensender CNN sagte Tarnawskyj: „Auch der Feind weiß, dass wir mit dem Erhalt dieser Munition einen Vorteil haben.“ Die ukrainischen Truppen würden die Munition aber nicht in dicht besiedelten Gebieten einsetzen, versicherte er.
Lieferung vergangene Woche angekündigt
Die US-Regierung hatte in der vergangenen Woche die Lieferung von Streumunition an Kiew angekündigt. Als Streumunition werden Raketen und Bomben bezeichnet, die in der Luft über dem Ziel bersten und viele kleine Sprengkörper - sogenannte Bomblets - verstreuen oder freigeben. Das Geschoss deckt daher ein deutlich größeres Gebiet ab (siehe Grafik unten).
Der Munitionstyp wird kritisiert, weil ein erheblicher Prozentsatz der Sprengkörper oft nicht sofort detoniert, sondern als Blindgänger vor Ort verbleibt und so die Bevölkerung gefährdet. Sie können damit noch lange nach ihrem Abwurf Menschen töten oder verletzen und sind deswegen eine besondere Gefahr für die Zivilbevölkerung.
Waffe ist international geächtet
International ist die Waffe geächtet. 110 Staaten haben ein Abkommen gegen ihren Einsatz unterschrieben. Nicht dabei: die USA, Russland und die Ukraine. Das UN-Menschenrechtsbüro in Genf verurteilte die US-Lieferung von Streumunition an die Ukraine: „Solche Munition tötet und verstümmelt Menschen lange nach dem Ende eines Konflikts“, sagte eine Sprecherin am Freitag vergangener Woche. „Deshalb sollte der Einsatz umgehend gestoppt werden.“
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