VP-Grande stellt klar:

Nehammer war gegenüber Kickl noch „nobel“

Politik
14.07.2023 06:00

Ex-Hofburg-Kandidat Andreas Khol hat für die ÖVP acht Koalitionen verhandelt - darunter jene zwischen Wolfgang Schüssel und Jörg Haider. Trotz gegenseitiger Koalitionsblockaden glaubt er, dass Österreich nach der Wahl 2024 regierbar bleibt.

„Krone“: Noch vor fünf Wochen wollte sich Karl Nehammer partout nicht von Herbert Kickl als Koalitionspartner distanzieren. Nun die volle Attacke gegen den FPÖ-Chef. Warum wurde die Taktik geändert?
Andreas Khol: Ich sehe das nicht als Taktik. Nehammer hat nur Kickl ausgeschlossen, aber nicht die FPÖ. Er hat ja auch gesagt, dass er aus der FPÖ auch andere Stimmen hört.

Herbert Kickl zum „Sicherheitsrisiko“ zu erklären, spielt der Erzählung der FPÖ in die Hände, dass sie vom Establishment gemieden wird. Damit nützt man doch der FPÖ ... 
Das sehe ich nicht so. Man muss der Katze die Schelle umhängen. Nehammer war nobel. Ich hätte auch sagen können: Kickl gibt auf Grund seiner freundschaftlichen Beziehungen zu den Russen Österreich den Raketen preis. Das wäre polemisch gewesen. Wir wissen, dass wir uns eine Luftraumüberwachung gegen Drohnen alleine nicht schaffen können, und Kickl ignoriert das.

Ex-Hofburg-Kandidat Andreas Khol (Bild: APA/ROLAND SCHLAGER)
Ex-Hofburg-Kandidat Andreas Khol

Wenn alle Parteien bei ihren aktuellen Positionen bleiben, ist keine Koalitionsbildung nach der Wahl 2024 möglich. Wie zäh werden die Koalitionsverhandlungen? 
Umstände können sich schnell ändern. Vergessen wir nicht, im Herbst 2021 waren SPÖ und Grüne zu einer Kooperation mit der Kickl bereit, um Kurz zu stürzen. Aber zurück zur Wahl 2024: Wenn die Bierpartei und die Kommunisten antreten, ist Platz eins für die SPÖ ausgeschlossen.

Ob Andreas Babler dann nach der Wahl noch Parteichef ist, wird man sehen. Seine Bedingungen gegenüber der ÖVP sind eher weich formuliert. Wenn er der ÖVP ein paar überraschende Konditionen abringen kann, kann er es als Erfolg verkaufen. Ich tippe, dass die Volksparteien links und rechts der Mitte 2024 eine Koalition bilden werden.

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