„Brechen das Gesetz!“
Aktivisten: Airports lahmgelegt, nun geht‘s weiter
Die Klima-Protestgruppe „Letzte Generation“ plant am Freitag in Deutschland bundesweite Störaktionen. Anlass ist der aus ihrer Sicht unzureichende Einsatz der Bundesregierung für weniger klimaschädliche Treibhausgase speziell im Verkehr, wie ein Sprecher in Berlin erklärte. Erst am Donnerstag legten Klimakleber kurzzeitig zwei Flughäfen lahm.
Am Freitagvormittag liefen bereits unzählige Protestaktionen, etwa in Berlin, Braunschweig, Dresden, Freiburg, Leipzig, München, Nürnberg, Potsdam und Ulm.
Blockaden in 26 Städten geplant
In der deutschen Hauptstadt hatten sich mehrere Personen auf dem Asphalt in der Nähe der Siegessäule festgeklebt.
Laut eigener Aussage wollen die Klimakleber den Autoverkehr in 26 Städten lahmlegen.
„Wir brechen das Gesetz“
Bei einer Blockade in Dresden provozierten die Aktivisten mit einem Transparent. Aufschrift: „Wir brechen das Gesetz“, konkret gemeint ist das Klimaschutzgesetz.
Dabei trugen sie Masken mit dem Konterfei von Mitgliedern der Bundesregierung - wie Bundeskanzler Olaf Scholz, Wirtschaftsminister Robert Habeck oder Verkehrsminister Volker Wissing.
Schwerer Verkehrsunfall in Nürnberg
In Nürnberg besetzten die Aktivisten drei Verkehrsknotenpunkte. Die Polizei konnte die Blockaden schnell auflösen. Doch in Folge eines entstandenen Staus kam es zu einem schweren Auffahrunfall. Ein Autofahrer (31) übersah offenbar das Stauende und raste mit seinem Fahrzeug in einen Lastwagen. Das Auto wurde fast bis zur Hälfte unter den Auflieger geschoben. Der Autofahrer wurde schwer verletzt und schwebt laut „Nordbayern“ in Lebensgefahr. Er wurde in ein Spital gebracht.
Am Donnerstagmorgen hatten sich Aktivisten unerlaubt auf die Rollfelder der Flughäfen in Düsseldorf und Hamburg geschlichen und mit Blockaden den Flugverkehr mitten in der Ferienzeit lahmgelegt.
Klimaproteste seit Anfang 2022
Das Bündnis „Letzte Generation“ blockiert seit Anfang 2022 immer wieder große Straßen in vielen Städten und fordert mehr Maßnahmen für den Klimaschutz. Allein in Berlin laufen fast 2000 Ermittlungsverfahren der Justiz gegen Blockierer. Die Gruppe verlangt von der deutschen Regierung einen Plan zum Erreichen des international angestrebten 1,5-Grad-Ziels, mit dem die schlimmsten Folgen der Erderwärmung verhindern werden sollen.
Das Bündnis will zudem einen Gesellschaftsrat, der das Ende der Nutzung fossiler Brennstoffe wie Öl, Kohle oder Gas in Deutschland bis 2030 konkret planen soll. Gefordert wird auch ein Tempolimit von 100 Kilometern pro Stunde auf Autobahnen und ein dauerhaftes Neun-Euro-Ticket.
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