„Auch wirklich tot?“

Geständnis: Ehrenmord an dreifacher Mutter in Wien

Wien
14.07.2023 19:30

Er hat die Liebe seines Lebens getötet, die Mutter seiner drei Kinder. Adil S. (Name geändert), ein Syrer, der erst vor drei Wochen zu seiner Familie nach Wien zum Brunnenmarkt in Ottakring gezogen war. Das vermeintliche Familienglück hielt nicht lange an. 

Seine Lebensgefährtin offenbarte ihm rasch: „Ich liebe dich einfach nicht mehr.“ Diese offene Zurückweisung seiner attraktiven „Frau des Lebens“ war für den 35-Jährigen zu viel - und bedeutete für sie das Todesurteil!

Sie hat ihrem syrischen Lebensgefährten gesagt, dass sie ihn nicht mehr liebt, und musste deswegen sterben, weil er sich in seiner Ehre gekränkt fühlte. (Bild: Krone KREATIV / zVg / Tobias Steinmaurer)
Sie hat ihrem syrischen Lebensgefährten gesagt, dass sie ihn nicht mehr liebt, und musste deswegen sterben, weil er sich in seiner Ehre gekränkt fühlte.

„Ich musste meine Ehre wiederherstellen!“
Was danach geschah, schilderte der 35-Jährige nun auf der Intensivstation des Wiener AKHs seinem Verteidiger und den Mordermittlern vom LKA Wien bei der ersten Einvernahme. Völlig emotionslos soll er davon erzählt haben, wie er die 28-Jährige mit 30 Messerstichen hingerichtet hatte. Seine einzige Frage war nur: „Ist sie auch wirklich tot?“ Warum er sie umgebracht hat, formulierte er glasklar: „Ich musste meine Ehre wiederherstellen!“

„Derzeit ist er querschnittgelähmt“
Adil S. selbst liegt im Wiener AKH, weil er sich nach der Bluttat aus dem Fenster im 3. Stock der Tatwohnung stürzte, um sich das Leben zu nehmen. „Derzeit ist er querschnittgelähmt“, sagt sein Verteidiger Manfred Arbacher-Stöger. Aber es bestünden Heilungschancen in den kommenden Monaten. Kostenpunkt für sein Krankenbett (ohne Behandlungen): 9000 Euro pro Tag. Seit zwei Wochen hütet der mutmaßliche Mörder das Spitalsbett, weitere zwei Wochen soll er noch behandelt werden. Ergibt: 252.000 Euro!

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Ich habe mit meinem Mandanten auf der Intensivstation des Wiener AKHs gesprochen. Er steht voll zu seiner Tat. Er wollte seine Ehre wiederherstellen.

(Bild: Zwefo)

Manfred Arbacher-Stöger, Verteidiger

Dass ihm sein Leben offenbar ebenso wenig wert ist wie das der Mutter seiner Kinder, zeigt ein zweiter Selbstmordversuch des Syrers: Nachdem er aus dem Koma aufgewacht war, biss er den Intubationsschlauch für seine Beatmung durch - vergebens.

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