Viele zieht es jetzt an den heißen Tagen für Touren ins Hochgebirge. Der Tiroler Bergsportführerverband mahnt allerdings vor Leichtsinn und weist auch auf die durch den Klimawandel entstandenen Gefahren hin.
„Bei Hochtouren muss man in mehreren Bergsportarten sattelfest sein - im Wandern und Bergsteigen ebenso wie im Klettern und Gletschergehen“, betont Tom Rabl, Präsident des Tiroler Bergsportführerverbands (TBSFV). Denn diese Touren führen oft über ausgesetzte und vergletscherte Stellen in hochalpinen Lagen und inkludieren Kletter- oder Klettersteigpassagen.
Klimawandel bringt Gefahren
Laut Rabl, dem „Chef“ über die heimischen Berg- und Skiführer, Bergwanderführer, Schluchtenführer und Kletterlehrer, gilt es zudem, spätestens ab August auch die Auswirkungen des Klimawandels zu berücksichtigen. Denn der begünstigt etwa Felsabbrüche und Steinschlag. Rabl: „Lassen sich gefährdete Stellen nicht umgehen, müssen sie rasch passiert werden.“ Außerdem entstehen durch Gletscherrückgang Spalten und Klüfte am Übergang von Eis zu Fels. Um diese zu überwinden, seien Anseilen und Abstand zu den Kollegen absolut unerlässlich.
Sicheres Gehen mit Steigeisen, Umgang mit Seil und Beherrschen von Rettungstechniken sind unerlässlich. Wer sich am Berg bewegt, ist übrigens auch für alle anderen und deren Sicherheit verantwortlich.
Tom Rabl, Präsident Tiroler Bergsportführerverband
Nie allein ins Hochgebirge
Bergführer Klaus Kranebitter, Präsidentstellvertreter im Verband, mahnt dazu, Hochtouren – insbesondere wenn sie Gletscherpassagen oder das Queren von Schneefeldern einschließen – nie alleine zu gehen. Kranebitter: „Wer sich nicht sicher ist, ob man einer Tour gewachsen ist, sollte lieber eine einfachere Route gehen und in Alpinkursen seine Fähigkeiten ausbauen.“
Jeder sollte seine Fähigkeiten und Kondition ehrlich einschätzen.
Klaus Kranbitter, Präsident-Stellvertreter Tiroler Bergsportführerverband
Faktor „Wetter“ berücksichtigen
Den Faktor „Wetter“ gelte es bei Hochtouren besonders zu beachten. Was im Tal Regen und eine leichte Abkühlung sei, könne schon ab mittleren Höhen Sturm und Schnee bedeuten. Umkehrpunkte und alternative Routen müssen laut den Experten bereits bei der Tourenplanung am Vortag festgelegt werden.
Sich nie selbst überschätzen
Kranebitter hebt weiters hervor, dass Selbstüberschätzung nirgends am Berg Platz haben dürfe. „Jeder sollte seine Fähigkeiten und Kondition ehrlich einschätzen. Passende Ausrüstung und der sichere Umgang damit sind Grundvoraussetzungen, um sich sicher zu bewegen.“
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