Zahlungsmoral mau

4000-Mal pro Jahr droht Firmen der Exekutor

Oberösterreich
15.07.2023 11:20

Steyr Automotive weigert sich die Grundumlage an die Wirtschaftskammer Östereich zu bezahlen. Jetzt schickt die Unternehmer-Vertretung dem Fahrzeughersteller den Exekutor. Streitwert: 80.000 Euro. Es ist nicht das erste Mal, dass die Wirtschaftskammer Beiträgen hinterherläuft. Im Schnitt wird 4000-Mal pro Jahr mit dem Exekutor gedroht, bis Geld fließt.

Erst wurde die Vorschreibung ignoriert. Dann waren die Zahlungserinnerungen ihr Papier nicht wert. Auch ein eingeschriebener Brief machte keinen Eindruck, weshalb die Wirtschaftskammer OÖ den Antrag auf Exekution stellte, den das Bezirksgericht zuletzt bewilligte. Kompliziert ist der Beziehungsstatus zwischen der Unternehmer-Vertretung und Steyr Automotive.

Steyr-Automotive-Geschäftsführer Johann Ecker lässt‘s drauf ankommen - zum Leidwesen von Gerald Silberhumer (r.), Direktor der Wirtschaftskammer OÖ. (Bild: Steyr Automotive, Harald Dostal)
Steyr-Automotive-Geschäftsführer Johann Ecker lässt‘s drauf ankommen - zum Leidwesen von Gerald Silberhumer (r.), Direktor der Wirtschaftskammer OÖ.

Der Fahrzeughersteller beharrt darauf, keine Grundumlage an den Fachverband der Fahrzeugindustrie der Wirtschaftskammer Österreich zu bezahlen, weil dieser nichts für die Firma leiste. 70.000 Euro sind seit Mai 2022 fällig, aufgrund von Spesen stieg der ausständige Betrag auf 80.000 Euro, die Steyr-Automotive-Chef Johann Ecker nicht bezahlen lässt. Wie oft so etwas vorkommt? Lesen Sie hier die wichtigsten Fragen und Antworten.

  • Wie wird man Mitglied bei der Wirtschaftskammer? Jeder Unternehmer wird nach der Gewerbeanmeldung automatisch zum Mitglied. Die Mitgliedschaft ist gesetzlich festgelegt.
In Steyr werden unter anderem E-Lkw für die schwedische Marke Volta Trucks produziert. (Bild: Markus Wenzel)
In Steyr werden unter anderem E-Lkw für die schwedische Marke Volta Trucks produziert.
  • Welche Beiträge müssen die Firmen bezahlen? Die Grundumlage dient zur Finanzierung der Fachorganisation und wird von den Landeskammern vorgeschrieben. Weiters sind die sogenannten Kammerumlagen 1 und 2 fällig, die allerdings vom Finanzamt eingehoben werden. Diese beiden Umlagen finanzieren die Wirtschaftskammer samt ihrer Landesorganisationen.
  • Wie oft bleiben Firmen Beiträge schuldig? Pro Jahr verschickt die Wirtschaftskammer OÖ im Schnitt rund 4000 eingeschriebene Briefe, die die letzte Eskalationsstufe vor dem Antrag auf Exekution bedeuten. In „so gut wie allen Fällen“, wie es heißt, genügt diese Drohung, um die Firmen zur Zahlung zu bewegen. Für Betriebe in wirtschaftlicher Notlage gibt’s die Möglichkeit einer Ratenzahlung.
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