Foto aufgetaucht
Wagner-Chef in Unterhose – doch wo ist er?
Wo ist Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin? Versteckt sich der vom Kreml geschasste Chef der Söldner-Truppe Wagner vor dem Zugriff Wladimir Putins? Oder ist er bereits in Gefangenschaft? Am Freitag tauchte auf einem der Wagner-Gruppe nahestehenden Telegram-Kanal ein Foto auf, das Prigoschin in Unterhose auf einem Feldbett sitzend zeigt.
Was hinter der etwas skurril anmutenden Aufnahme steckt, ist unklar. Das Foto soll am Mittwochmorgen aufgenommen worden sein, doch eigentlich passt das Posieren in Unterhose und Leiberl nicht so ganz zum Image, das der einst mächtige Söldner-Chef gerne von sich verbreitet. Prigoschin posiert lieber im Kampfanzug, mit Rolex, inszeniert sich als Anführer seiner Söldner-Truppe.
Wagner-Kämpfer sollen in Belarus Soldaten ausbilden
Seit dem abgeblasenen Putsch in Russland ist Prigoschin von der Bildfläche verschwunden. Zuerst hieß es, er sei nach Weißrussland gegangen - dort sollen seine Wagner-Kämpfer aktuell Soldaten ausbilden. Das teilte zumindest am Freitag das Verteidigungsministerium in Minsk mit. „Die Kämpfer fungieren als Ausbilder in einer Reihe militärischer Disziplinen“, hieß es in einer Mitteilung. Trainiert werde in der Nähe der Stadt Ossipowitschi südlich der Hauptstadt Minsk.
Ob sich Prigoschin - unfreiwillig oder nicht - ebenfalls in Belarus aufhält, ist unklar. Gerüchten zufolge könnte er sich auch auf einer Wagner-Basis im Süden Russlands verstecken. Der Kreml versuchte zuletzt, den Wagner-Chef als abgehobenen Milliardär darzustellen, nachdem der russische Geheimdienst FSB Fotos von Prigoschins Villa veröffentlicht hatte. Möglicherweise will sich der einstige Putin-Intimus mit dem Unterhosen-Foto wieder als Teil seiner Truppe darstellen.
Putin: „Wagner-Gruppe existiert nicht“
Dass Putins Handlanger wohl Jagd auf Prigoschin machen dürften, scheint allerdings mehr als wahrscheinlich. Der Kreml-Chef erklärte am Freitag, Prigoschin habe die Eingliederung seiner Kämpfer in die russischen Sicherheitskräfte abgelehnt. „Prigoschin (...) sagte, nachdem er zugehört hatte ,Nein, die Jungs werden mit einer solchen Entscheidung nicht einverstanden sein‘“, so Putin. Der Präsident bekräftigte, die Söldner-Gruppe Wagner sei aufgelöst: „Sie existiert einfach nicht.“
Prigoschin hatte vor drei Wochen die Rebellion seiner Söldner angeführt. Seine Truppen übernahmen vorübergehend die Kontrolle im südrussischen Rostow am Don, wo das Militär sein Hauptquartier für den Krieg in der Ukraine hat. Einige Hundert Kilometer vor Moskau brach Prigoschin, der immer wieder die russische Militärführung kritisiert hat, die Meuterei ab. Es wurde eine Vereinbarung getroffen, die dem Unternehmer Straffreiheit und den Gang ins Exil nach Belarus einräumte.
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