Der designierte Salzburger ÖVP-Bürgermeisterkandidat Florian Kreibich erzählt, ob er für einen Kommunisten den „Vize“ machen würde, wie er schnell genug populär werden will und wie ihm das Ehrenamt bei der Rettung die nötige Perspektive verschafft hat.
Fürchten Sie sich vor einer Stichwahl gegen den Kommunisten Dankl?
Ich fürchte mich nicht. Überhaupt nicht. Ich habe einen guten Draht zu ihm und ihn schon am Gaisberg beim Wandern getroffen. Dort könnten wir ja auch einige Projekte besprechen. Ich werde aber schauen, dass es nicht soweit kommt, und mir auch kein bordeauxrotes Leiberl kaufen.
Und würden Sie unter einem Kommunisten den Vizebürgermeister machen?
Ich bin zwar guter Dinge, dass wir als Erste aus der Wahl gehen, aber selbstverständlich würde ich das tun.
Bei der letzten Stichwahl trennten Preuner und Auinger 300 Stimmen. Wie wollen Sie denn bis zur Wahl die nötige Popularität gewinnen?
Einen Masterplan gibt es nicht. Aber mit Hilfe der Journalisten wird es mir gelingen. Es gibt heute viele Möglichkeiten, an die Leute ranzukommen. Auch über Social Media. Aber ich werde auch rennen und mir mehr Zeit fürs Zuhören als fürs Reden nehmen.
Wie schwer fiel es Ihnen, die Kanzlei aufzugeben?
Es war nicht leicht. Ich bin mit Leib und Seele Rechtsanwalt, aber es gibt kein schöneres Amt, als Bürgermeister von Salzburg zu sein. Und diese Chance sollte man jedenfalls nützen.
Harald Preuner ist für gnadenlose Direktheit und Geradlinigkeit bekannt. Darf man sich diesen Stil künftig auch von Ihnen erwarten, obwohl Sie als Anwalt eher ein Diplomat sind?
Ja, und das möchte ich unterstreichen. Der Bürgermeister muss die Sprache der Menschen sprechen.
In gewissen Stadtteilen sind die Kommunisten extrem stark. Wie will man die Bewohner dort zurückgewinnen?
Ich werde ein besonderes Augenmerk auf die Schwächsten unserer Gesellschaft legen. Das ist nicht nur eine Floskel. Ich bin seit 34 Jahren ehrenamtlich bei der Rettung und ich kenne die Schattenseiten – glaube ich – sehr, sehr gut. Da muss man sich die Sozialeinrichtungen anschauen, sich fragen, ob unsere Unterstützungen ausreichen. Natürlich ist auch die Wohnraumthematik wesentlich. Mehr Wohnraum muss geschaffen werden. Man wird nicht alles lösen können, aber zumindest einen Teil beizutragen wäre eine große Geschichte.
Werden Sie das mit der Rettung beibehalten, wenn Sie Bürgermeister werden?
Ja, aber ich werde bei den Einsätzen keinen Wahlkampf betreiben. (lacht) Ich hoffe, dass sich weiterhin ein oder zwei Nachtdienste im Monat ausgehen.
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