Ein Tiroler Pensionist ärgert sich über den Amtsschimmel bei der Österreichischen Gesundheitskasse. Ein 37-Seiten-Schriftstück war unnötigerweise tagelang unterwegs.
Ob bei Behördengängen oder bei anderer Gelegenheit – dass der Amtsschimmel in Österreich und somit auch bei uns in Tirol mitunter wiehert, ist hinlänglich bekannt. Was Herbert Huber (Name geändert) nun aber widerfahren ist, sorgt nur mehr für Kopfschütteln.
Dem Frühpensionisten wurde unlängst nachträglich die Ausgleichszulage zugesprochen. „Ich bin damit automatisch von Rezeptgebühren befreit“, erklärt der 43-jährige Innsbrucker. Rund 350 Euro hatte er im Vorjahr somit zuviel bezahlt und sollte er nun von der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) zurückerhalten.
Ich sollte eine Liste schicken, bei welchen Apotheken ich im vergangenen Jahr eingekauft habe. Das weiß doch kein Mensch mehr.
Der 43-jährige Tiroler
Liste aller aufgesuchten Apotheken gefordert
Doch einfach machen es die ÖGK-Mitarbeiter dem Tiroler nicht. „Ich sollte eine Liste schicken, bei welchen Apotheken ich im vergangenen Jahr eingekauft habe. Das weiß doch kein Mensch mehr“, wunderte sich Huber. Zum Glück gibt es aber die Verrechnungsabteilung der ÖGK, die eruieren kann, bei welchen Apotheken der 43-Jährige Medikamente bezogen hatte. „Doch anstatt, dass diese Abteilung die Liste auf sage und schreibe 37 Seiten einfach intern an die nun Zuständigen für meinen Fall weiterleitet, wurde mir diese zunächst per Post geschickt und ich musste sie komplett unverändert wieder an die idente Adresse bei der ÖGK retournieren“, versteht der Mann die Welt nicht mehr.
Als Grund für den „Nonsens“ wird laut dem 43-Jährigen wie so oft der Datenschutz genannt. „Hier wird unnötig Papier verprasst, man muss umsonst Porto zahlen und es wird auch nutzlos Zeit verplempert“, ärgert sich der Innsbrucker.
Im vorliegenden Fall hätte sich der Kundenbetreuer hausintern um die Abrechnung bemühen müssen.
Ein Pressesprecher der Österreichischen Gesundheitskasse
Bearbeitung wird nun mehrere Wochen dauern
Das dicke Briefkuvert hat er nun jedenfalls wieder an die ÖGK zurückgeschickt. Die Bearbeitung wird aber rund eineinhalb Monate dauern, wurde Huber mitgeteilt. Auf Anfrage der „Krone“ räumt die ÖGK einen „Fehler“ ein und entschuldigt sich. „Im vorliegenden Fall hätte sich der Kundenbetreuer hausintern um die Abrechnung bemühen und die Rückerstattung veranlassen müssen.“
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.