Tierschützer erfreut
Trentino: Gericht stoppt Tötung von „Problembären“
Nach der zeitweiligen Aussetzung der Anordnung zum Abschuss der beiden „Problembären“ „JJ4“ und „MJ5“ in der norditalienischen Region Trentino-Südtirol ist nun von einem Gericht der Erlass gänzlich gestoppt worden. Nach Ansicht der Richter ist die Maßnahme „unvereinbar“ mit den übernationalen und nationalen Vorschriften in Sachen Bärenschutz.
Die Maßnahme der Keulung bei geschützten Arten könne nur dann genehmigt werden, sofern es keine andere Lösung gebe, hieß es weiter. Tierschutzverbände begrüßten den Gerichtsbeschluss. Der Tierschutzverband LAV hatte dem Trentiner Landeshauptmann Maurizio Fugatti und dem italienischen Umweltminister Gilberto Pichetto Fratin offiziell angeboten, „JJ4“ unverzüglich an einen sicheren Ort zu verlegen.
EU-Projekt führte zu enormem Wachstum der Population
Die Bärin „JJ4“ hatte im April einen 26-jährigen Jogger in den Trentiner Wäldern getötet. „MJ5“ hatte zwei Männer verletzt. Die beiden Bären befinden sich zurzeit in einem Tierschutzzentrum in Casteller bei Trient. Die bereits mehrfach auffällig gewordene Bärin hat den Mann nach bisherigen Erkenntnissen getötet. Es handelt sich um die Schwester des 2006 in Bayern erschossenen „Problembären“ „Bruno“. Nach einer Attacke im Jahr 2020 sollte die Bärin bereits erlegt werden, ein Gericht entschied gegen die Tötung.
Laut Angaben der Provinz hat das EU-Projekt „Life Ursus“ zu einem enormen Wachstum der Bärenpopulation geführt. Statt wie geplant 50 haben sich etwa 100 wild lebende Tiere angesiedelt.
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