Sie kämpfen nicht nur um die perfekte Haarpracht, sondern auch um die besten Plätze für den Kartenverkauf.
Die Sonne brennt auf den Herbert-von-Karajan-Platz vor der Staatsoper gnadenlos herab. Kühler Schatten ist hier Fehlanzeige. Bei den heißen Temperaturen gibt es angenehmere Arbeitsplätze. Doch gerade jetzt im Sommer sind die Mozart-Verkäufer ein äußerst beliebtes Fotomotiv für viele Urlauber. Auch für die Wiener sind die fliegenden Händler vom Stadtbild nicht mehr wegzudenken.
Dabei steckt hinter dem Kostüm mit der weißen Echthaar-Perücke und dem Gehrock viel Arbeit. Gleich zweimal am Tag kommt extra eine Friseurin vorbei. Denn das Haarteil kann nicht alleine aufgesetzt werden. Nach dem Dienst, der bis zu 12 Stunden dauert, wird die Perücke vom Figaro wieder abgenommen, gekämmt und gepflegt. Um Österreichs musikalischem Aushängeschild eben ähnlich wie möglich zu sehen.
Doch hinter den Kulissen spielt sich zwischen den vielen Anbietern und Veranstaltern ein harter Konkurrenzkampf ab. Dabei gibt es nur ein „Original“ - eben die Verkäufer mit der Mozartperücke vom Wiener Mozart Orchester. Geschäftsführer Philipp Grünbacher zeigt sich stolz: „Uns gibt es schon seit dem Jahr 1986. Meine Eltern haben das gemeinsam aufgebaut, und meine Mutter war die Erste, die damals auf der Straße verkauft hat.“ Heute spielt das 33-köpfige Orchester nur in den größten Konzertsälen, wie etwa im Musikverein, der Oper oder im Konzerthaus. Das sei der große Unterschied.
Kampf um die besten Verkaufsplätze
Der 30-jährige kritisiert im Gespräch mit der „Krone“, dass sich viele der fliegenden Kartenverkäufer nicht an die Vorgaben der Stadt halten würden. Dabei ist das harte Gewerbe seit 2020 streng reglementiert. In der City gibt es seither fünf Orte, an denen bis zu sechs Verkäufer stehen dürfen. Unter anderem auf dem Stock-im-Eisen-Platz bzw. Graben, auf dem Michaelerplatz oder eben vor der Oper. Eine Sperrzone gibt es auf dem Stephansplatz, unmittelbar vor dem Dom. Doch auch diese wird von einigen schwarzen Schafen nicht eingehalten. Von der Gruppe für Sofortmaßnahmen heißt es dazu, dass eine regelmäßige Überprüfung angestrebt wird.
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