Tour de France 2023

Bärenstark! Felix Gall klettert auf Gesamtrang 9

Sport-Mix
15.07.2023 20:27

Felix Gall hat sich beim nächsten Kletter-Festival der Tour de France in den Alpen als Etappen-Siebenter auf Gesamtrang 9 verbessert! Der Osttiroler machte auf dem 14. Teilstück fünf Plätze gut. 

Im Kampf um Gelb behauptete Titelverteidiger Jonas Vingegaard einmal mehr seine knappe Gesamtführung vor Tadej Pogacar. Der Däne führt vor der nächsten Bergetappe mit erneut über 4000 zu überwindenden Höhenmetern zehn Sekunden vor dem Slowenen. Den Etappensieg nach 152 Kilometern sicherte sich in Morzine fünf Sekunden vor Pogacar und Vingegaard der Spanier Carlos Rodriguez. Der Ineos-Profi setzte sich damit an die dritte Stelle.

Gall steuert auf von Österreichern selten erreichte Tour-Marke zu
Gall kam nicht ganz zwei Minuten nach dem Top-Trio gemeinsam mit dem in der Anfangsphase in einen Massensturz verwickelten Ex-Giro-Sieger Jai Hindley an. Insgesamt beträgt der Rückstand des AG2R-Fahrers zwölfeinhalb Minuten. Gall steuert auf eine erst sehr selten von Österreichern erreichte Tour-Marke zu. Top-Ten-Ergebnisse im Schluss-Klassement der Frankreich-Rundfahrt gab es in der Neuzeit bisher erst zwei Mal: Peter Luttenberger war 1996 Fünfter und Georg Toschnig 2004 Siebenter.

Bis Paris ist es aber noch sehr weit, es folgt auch noch ein Zeitfahren, das Gall nicht liegt. Am Sonntag kann er auf der dritten harten Kletter-Partie in Serie wieder seine hervorragende Berg-Form ausspielen. Den Samstag bestand der 25-Jährige mit Bestnoten. „Es war ein Mega-Tag. Es ist schon eine große Überraschung, dass ich auf so einem Level mitfahren kann. Aber ich muss ehrlich sagen, ich weiß nicht, was in den nächsten Tagen passiert“, meinte Gall.

„ ... zwischendrin unter den besten Fahrern der Welt!“
Er gebe jeden Tag 100 Prozent, sei wie alle anderen müde und erschöpft. Es sei abzuwarten, wie sein Körper und der Kopf auf die Dauerbelastung reagieren. Dass er wieder mit den Top-Stars mitgehalten habe, sei surreal. „Wie ich mich da umgeschaut habe, habe ich mich schon einmal gefragt, was ich da eigentlich mache, zwischendrin unter den besten Fahrern der Welt. Es war schon verdammt speziell, aber es hat einfach auch so verdammt wehgetan.“

Zwei gewonnene Positionen von Gall waren dem Sturzpech von Louis Meintjes und Romain Bardet zuzuschreiben. Der mit einem Schlüsselbeinbruch ausgeschiedene Südafrikaner gehörte in der Anfangsphase zu den Opfern eines Massensturzes in einer Abfahrt, der einen 20-minütigen Neutralisationsstopp des gesamten Feldes zur Folge hatte.

Schlimmer Massensturz in einer Abfahrt!
Von den rund 30 in den Crash involvierten Fahrern erlitten zahlreiche Prellungen und Abschürfungen, auch der bisherige Gesamt-Dritte Hindley war lädiert. Nach der Wiederaufnahme des Rennens erwischte es in einer anderen Abfahrt den ehemaligen Tour-Zweiten Bardet. Insgesamt gab es sieben Aufgaben.

Das Jumbo-Team von Vingegaard ließ auf dem Teilstück mit fünf Bergwertungen keine Fluchtgruppe aussichtsreich weit wegkommen. Die letzten Ausreißer wurden bereits im vorletzten langen Anstieg gestellt. Das Tempo-Diktat der Gelb-Schwarzen dezimierte das Feld schon 60 Kilometer vor dem Ziel rapide. Gall hielt sich bergauf wieder bravourös, verlor in der langen Highspeed-Abfahrt Richtung Les Gets wie Simon Yates jedoch zwischenzeitlich den Anschluss.

Spitzengruppe mit Großschartner als Unterstützer von UAE-Chef Pogacar
Vor dem finalen Hors-Kategorie-Berg Col de Joux Plane schaffte es Gall aber wieder zurück in die Spitzengruppe mit Felix Großschartner als Unterstützer von UAE-Chef Pogacar. Während Großschartner und auch einige der Kapitäne bald nicht mehr mitkamen, blieb Gall bis fünf Kilometer vor dem höchsten Punkt an den Top-Stars dran und hielt danach sein hohes Tempo.

Vorne entbrannte wenig später die Fortsetzung des Schlagabtausches von Vingegaard mit Pogacar, die einen gewonnenen Zwischensprint-Bonus für den Dänen und einen für den Slowenen im Ziel, aber wieder keine entscheidenden Abstände brachte. Vingegaard vergrößerte seinen Vorsprung nach vierstündiger Arbeit um eine läppische Sekunde. Rodriguez entwischte den beiden Top-Stars mit einer risikoreichen Abfahrt, der 22-Jährige fuhr seinen ersten Grand-Tour-Etappen-Erfolg ein.

Das Ergebnis der 14. Etappe:
1. Carlos Rodriguez (ESP) Ineos 3:58:45 Std.
2. Tadej Pogacar (SLO) UAE +5 Sek.
3. Jonas Vingegaard (DEN) Jumbo - gleiche Zeit
Weiters:
7. Felix Gall (AUT) AG2R +1:46 Min.
18. Felix Großschartner (AUT) UAE +13:02
29. Gregor Mühlberger (AUT) Movistar +20:04
40. Marco Haller (AUT) Bora +26:58
86. Michael Gogl (AUT) Alpecin +36:19
98. Patrick Konrad (AUT) Bora - gleiche Zeit

Der Stand in der Gesamtwertung:
1. Jonas Vingegaard (DEN) Jumbo 57:47:28 Std.
2. Tadej Pogacar (SLO) UAE +0:10 Min.
3. Carlos Rodriguez (ESP) Ineos +4:43
Weiters:
9. Felix Gall (AUT) AG2R +12:26
23. Felix Großschartner (AUT) UAE +1:06:20 Std.
56. Gregor Mühlberger (AUT) Movistar +2:09:31
82. Patrick Konrad (AUT) Bora +2:44:28
90. Marco Haller (AUT) Bora +2:54:57
129. Michael Gogl (AUT) Alpecin +3:31:37

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(Bild: KMM)



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