„Mehrere Hundert“
Wagner-Kämpfer sind in Weißrussland angekommen
Wochenlang wurde spekuliert, wo sich die Söldner der russischen Privatarmee Wagner befinden. Nun wurde vermeldet, dass die Kämpfer in Weißrussland angekommen seien. „Es könnte sein, dass es im Moment mehrere hundert von ihnen gibt“, twitterte der stellvertretende Koordinator der polnischen Sonderdienste, Stanislaw Zaryn.
„Wagner ist in Weißrussland“, erklärte Andrij Demchenko, ein Sprecher der ukrainischen Grenzbehörde auf Telegram. Auch das weißrussische Verteidigungsministerium erklärte, dass die Männer hätten als Ausbilder für eine Reihe militärischer Disziplinen nun die Arbeit aufgenommen hätten. Dazu wurde ein Video veröffentlicht, in dem maskierte Kämpfer bei der Ausbildung von Soldaten zeigt, zudem ist ein Zeltlager zu sehen.
Zeltlager ist 100 Kilometer von Minsk entfernt
„Es gibt keinen Zweifel, dass es eine sehr nützliche Erfahrung für unsere Armee ist“, erklärt ein Soldat in dem Clip. „Wir haben seit dem Ende des Krieges in Afghanistan nicht mehr an Kämpfen teilgenommen“, führt er in Bezug auf die sowjetische Invasion aus. Offizier Maxim Pajewski sagte, es würden Soldaten der Territorialverteidigung trainiert. Das Zeltlager befindet sich in Ossipowitschi rund 100 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Minsk.
Ein Video, dass in sozialen Medien kursiert soll Dutzende Fahrzeuge eines Konvois mit Wagner-Soldaten zeigen, die am frühen Samstagmorgen die Grenze nach Belarus überquert haben. Darin sieht man Lastwagen, Kleintransporter, Lieferwagen und Busse.
Was genau mit dem ehemaligen Chef der Gruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, passiert ist, ist weiterhin ungewiss. Vor wenigen Tagen war ein Foto aufgetaucht, auf dem der Anführer der Revolte im Juni in Unterhose auf einem Feldbett zu sehen ist und mit einer Hand der Kamera zuwinkt.
Am 24 Juni waren Wagner-Kämpfer währende eines Aufstandes bis kurz vor Moskau marschiert. Binnen einen Tages wurde die Rebellion beendet, als der weißrussische Machthaber Alexander Lukaschenko vermittelte. Die Vereinbarung sah vor, dass Prigoschin ins Exil nach Belarus gehen sollte. Die aufständischen Soldaten wurden vor die Wahl gestell, ebenfalls nach Weißrussland zu gehen, der russischen Armee beizutreten oder in die Heimat zurückzukehren.
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