„Reiter“ im Burgenland

Ein Wellness-Pionier mit Demut und Bescheidenheit

Burgenland
17.07.2023 11:00

Seit 20 Jahren gehört der gebürtige Tiroler Touristiker J. Karl Reiter zu den besten Hotelliers des Burgenlandes. In seine Betriebe in Bad Tatzmannsdorf hat er zuletzt massiv investiert, seit den Anfängen 2003 in Summe mehr als 100 Millionen Euro.

„Gast- und Landwirt„ - das antwortet Karl J. Reiter bescheiden auf die Frage nach seinem Beruf. Und bescheiden ist der gebürtige Tiroler, der September 74 alt wird, geblieben. Bescheidenheit und Demut zählen seit jeher zu seinen wichtigsten Eigenschaften. „Ich habe leider schon zu viele kennengelernt, die den Boden unter den Füßen verloren haben. Nichts auf dieser Welt ist selbstverständlich“, betont Karl Reiter beim „Krone“-Besuch in Bad Tatzmannsdorf mehrmals.

Es war im Jahre 2003, als Karl noch einmal durchstarten wollte. Mit seiner zweiten Frau Nikki, mit der er mittlerweile drei Kinder hat. Fast wäre der Neustart in Vietnam erfolgt, doch der „ungeschliffene Diamant“ - die beiden Steigenberger-Hotels in Bad Tatzmannsdorf mit 120 Hektar Grund - hat es Karl von Anfang an angetan. So landete Karl, der das Posthotel Achenkirch zu einem Tiroler Paradebetrieb aufgebaut hat, im Burgenland.

Karl und Nikki Reiter haben aus den beiden Hotels in Bad Tatzmannsdorf ein kleines Paradies geschaffen. (Bild: Jenny Koller)
Karl und Nikki Reiter haben aus den beiden Hotels in Bad Tatzmannsdorf ein kleines Paradies geschaffen.

Eigene Bäckerei und Nudel-Manufaktur
„Wir haben bisher 100 Millionen Euro alleine in die beiden Betriebe in Tatzmannsdorf investiert. Nur für Umbau, Erweiterung und Modernisierung. Der Kaufpreis ist da nicht enthalten“, erzählen Nikki und Karl. Zuletzt flossen rund zehn Millionen in das Kinderhotel. Neu sind laut Reiter eine eigene Nudel- und Eismanufaktur sowie eine Bäckerei.

Auch der Erwachsenen-Spa-Bereich sowie das Restaurant wurden erweitert, zudem alle 124 Zimmer erneuert. Zum Einsatz kamen ausschließlich Materialien und Handwerker aus der Region. Seine Erfindung, das warm-kalte Yin-Yang-Becken, dürfen da natürlich nicht fehlen.

Junge Besucher werden täglich von Maskottchen Lilly begrüßt. (Bild: Gassler Markus)
Junge Besucher werden täglich von Maskottchen Lilly begrüßt.

In Sachen Wellness war Karl Reiter ohnedies ein Pionier. Als für viele ein Spa-Bereich noch eine Zweimann-Sauna samt Dusche und einem kalten Eimer Wasser war, hat er 1982 im Posthotel erstmals aufgezeigt, was ein richtiger Wellnessbereich ist. Mit allem, was heute ganz selbstverständlich ist. Ans Aufhören denken die Reiters noch lange nicht: Weitere zehn Millionen Euro fließen nun in die Modernisierung des Supreme-Erwachsenen-Hotels.

Nachhaltiges Wirtschaften
In alle Häusern haben Nachhaltigkeit und Regionalität oberste Priorität. Ein Teil der Produkte wird am Bauernhof im steirischen Pöllauer Tal erzeugt. „Wir haben dort 100 Rinder, die Tiere werden in Mutterkuhhaltung mindestens 36 Monate alt und kommen dreimal auf die Alm“, ist Landwirt Reiter stolz.

In Summe haben die Reiters übrigens 400 Tiere - darunter viele vom Aussterben bedrohte Rassen wie weiße Esel oder Wasserbüffel - und natürlich Lipizzaner. Das alles ist ein Mitgrund, warum alle Reiter-Betriebe zusammen eine positive Umweltbilanz ausweisen.

Karl Reiter gratuliert Abwäscherin Christa zum Geburtstag. (Bild: Gassler Markus)
Karl Reiter gratuliert Abwäscherin Christa zum Geburtstag.

500 Mitarbeiter gehören zur Familie
Was das Wichtigste für ihn ist? „Gesundheit - und danach kommt gleich die Harmonie“, sagt Reiter. Und diese Harmonie ist auch in Bezug auf seine Mitarbeiter wichtig - in Summe sind es in den drei Betrieben in Tatzmannsdorf und Stegersbach aktuell mehr als 500.

„Die Mitarbeiter sind unser wichtigstes Kapital. Sie gehören quasi zur Familie.“ Und genießen entsprechende Privilegien. Karl kennt alle persönlich. Beim „Krone“-Besuch hatte gerade Abwäscherin Christa Geburtstag - für ihn ganz selbstverständlich, dass er ihr persönlich gratuliert.

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