Die Privatwirtschaft lockt Berufseinsteiger. Das reißt Löcher in die Gemeindeverwaltungen: Sie können Stellen nicht besetzen.
Bundesweit haben 82 Prozent der Gemeinden Probleme, Personal zu finden. In Salzburg ist die Lage ähnlich. Mitarbeiter für den Bauhof oder im Kindergarten fehlen, Amtsleiterposten bleiben unbesetzt. „Amtsleiter zu sein, ist eine große Verantwortung, die nicht jeder übernehmen will“, erklärt Martin Huber vom Salzburger Gemeindeverband.
Wir sind nur noch schwer konkurrenzfähig gegenüber privaten Unternehmen.
Alexander Stangassinger
Hallein hat Probleme, Techniker und Ingenieure zu finden. Auch Pädagogen und Pfleger fehlen. Die Stadt im Tennengau geht einen eigenen Weg: Sie gibt den Mitarbeitern einen Zuschuss zum Mittagessen und bietet ihnen Ermäßigungen für Veranstaltungen. „Wir sind nur noch schwer konkurrenzfähig gegenüber privaten Unternehmen“, klagt Bürgermeister Alexander Stangassinger (SPÖ).
Personalvermittler hilft Bürgermeistern bei Suche
Mit gut ausgestatteten Büros und Ausflügen versucht Hof Mitarbeiter anzulocken. „Es ist nicht mehr wie früher, als wir aus den Bewerbern wählen konnten“, erzählt Bürgermeister Thomas Ließ (ÖVP). Die Mitarbeitersuche sei schwierig. Die Stelle für einen Sachbearbeiter für Finanzen wurde in Hof im März bereits zum zweiten Mal ausgeschrieben.
Wenn es gar nicht vorangeht, wird Alfred Lugstein angerufen. Der Bergheimer hat sich auf die Personalsuche im öffentlichen Bereich spezialisiert. 30 Gemeinden betreut sein Vermittlungsbüro derzeit. Lugsteins Eindruck: Der Bedarf der Gemeinden an Personalvermittlung wird größer. Einige seiner Kunden sind gut ausgebildete Manager, die sich umorientieren wollen. Das Gehalt ist eher zweitrangig. „Das spielt uns in die Karten“, sagt Lugstein. Was ein Mitarbeiter verdient, ist gesetzlich geregelt und kann von der Gemeinde nicht erhöht werden. Auch das Amt des Bürgermeisters wird unattraktiver, immer weniger Kandidaten finden sich. „Aber wir sind gerüstet“, so Lugstein.
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