Viele Polizei-Einsätze

Graz: Jugendliche sorgen in Reininghaus für Ärger

Steiermark
17.07.2023 18:00

Im Grazer Stadtteil Reininghaus gibt es Aufregung um eine Gruppe junger Burschen, immer wieder muss die Polizei kommen. Bewohner klagen über Lärmbelästigung, Vandalismus und Pöbeleien. Wie schlimm ist die Lage im Neubau-Viertel wirklich?

Es knallt. Vom Balkon hört ein Bewohner am Reininghauspark den Böller und ruft die Polizei. Wenige Minuten später sind Polizisten vor Ort. Sie treffen eine Gruppe neun junger Burschen, zwischen 12 und 14 Jahren alt. Vom Böller fehlt jede Spur, die Streife fährt wieder. Eine halbe Stunde später wiederholt sich das Schauspiel.

Was sich am Freitagabend laut Anrainern und der Polizei zugetragen hat, ist nur eines von Dutzenden Beispielen, wie eine Jugendgruppe den Grazer Stadtteil Reininghaus auf Trab hält. Am Sonntag hatte KFG-Gemeinderat Alexis Pascuttini ein Video gepostet, auf dem drei Jugendliche auf das Heck einer Bim aufspringen.

Zudem gibt es Berichte von verschmutzten öffentlichen Toiletten, von Pöbeleien, von Steinen, die auf Balkone geworfen werden. „Meistens handelt es sich aber nur um Verwaltungsübertretungen“, sagt Polizei-Sprecher Fritz Grundnig.

Problem verlagert sich nur
„Geh ma Fröbelpark oder Reininghaus chillen?“ So verabreden sich die Jugendlichen, vor allem sind es Burschen mit Migrationshintergrund, über die sozialen Netzwerke. Das weiß die KPÖ-Bezirksvorsteherin von Eggenberg, Karin Gruber. Sie wohnt direkt beim Reininghauspark. „Wir haben schon Maßnahmen gemeinsam mit der Polizei, mit Streetworkern und der Ordnungswache gesetzt, seitdem ist es ruhiger geworden.“

Bezirksvorsteherin Karin Gruber hofft auf baldige Besserung. (Bild: Sepp Pail)
Bezirksvorsteherin Karin Gruber hofft auf baldige Besserung.
Die Jugendlichen kommen mit der Bim aus halb Graz. (Bild: Sepp Pail)
Die Jugendlichen kommen mit der Bim aus halb Graz.

Gastro und Geschäfte fehlen
Ihr persönlich machen die Jugendlichen keine Probleme, sagt sie. „Wahrscheinlich ist der Ort hier für sie interessant, weil alles neu ist.“ Es fehle das soziale Korrektiv, mehr anwesende Erwachsene – was sich hoffentlich ändert, sobald „Lenz am Lend“ den Kiosk am Platz übernimmt.

KFG-Gemeinderat Pascuttini fordert eine umfassende Lösung. (Bild: Jakob Traby)
KFG-Gemeinderat Pascuttini fordert eine umfassende Lösung.

Eine politische Lösung will hingegen KFG-Mann Pascuttini. „Es geht darum, nicht nur zu strafen, sondern das Problem an der Wurzel zu packen.“ Viele Familien, aus denen die Jugendlichen stammen, hätten Probleme. Dort müsse man ansetzen.

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