Ex-Goalie Helge Payer:

„Rapid scheitert immer an den eigenen Erwartungen“

Fußball National
17.07.2023 21:45

Der frühere Top-Goalie Helge Payer analysiert für die „Krone“ die österreichische Tormann-Lage. Und was fehlt in Hütteldorf? „Nachhaltigkeit!“

Seit 18 Jahren betreibt Helge Payer seine Tormannschule. „Nach wie vor eine Herzensangelegenheit. Ich möchte etwas zurückgeben, denn ich hatte das Glück, von Anfang an super Trainer um mich gehabt zu haben“, sagt der 43-Jährige. Der dieser Tage mit seinem Team ein Sommercamp in Himberg bei Wien leitet. Die „Krone“ besuchte Helge dort und wollte natürlich wissen, was er „seinen“ Rapidlern (für die er 21 Jahre spielte) in der neuen Saison zutraut. „Rapid scheitert eigentlich immer an den eigenen Erwartungen“, nennt Payer Baustelle Nummer eins in Wien-Hütteldorf.

Helge Payer trainiert die Tormann-Stars der Zukunft. (Bild: Christof Antoni-Tuckova)
Helge Payer trainiert die Tormann-Stars der Zukunft.

„Es muss endlich Nachhaltigkeit her.“
„Die Erwartungen sind so groß, dass die Leute am Ende quasi immer enttäuscht sind. Weil man immer nur in der Vergangenheit lebt. Wenn Rapid es endlich hinbekommt, im Hier und Jetzt zu leben, sich zwei, drei Jahre Zeit gibt, um etwas aufzubauen, dann kann es funktionieren“, ist der 20-fache ÖFB-Teamgoalie überzeugt. „Es muss endlich Nachhaltigkeit her.“ Und mit der aktuellen Klub-Führung mit zahlreichen Ex-Rapid-Spielern (Zoran Barisic, Steffen Hofmann, Markus Katzer) sieht Payer eine realistische Chance auf die Trendwende. „Sie alle wissen, was Rapid ist, haben alle das Trikot getragen, ihnen muss man nichts erklären. Jetzt wäre also ein guter Zeitpunkt.“

Helge Payer (Bild: GEPA pictures)
Helge Payer

Das Signal, dass man im Tor langfristig auf Niklas Hedl setzt, sieht Payer als Schritt in die angepeilte Richtung. „Richtig und mutig!“ Auch die neue Rolle von Alexander Schlager als möglicher Einser-Goalie von Salzburg verfolgt Payer mit Wohlwollen. „So, wie sich Schlager zuletzt präsentiert hat, auch im Nationalteam, ist er um nichts schlechter als die letzten Salzburg-Goalies. Ich würde es sehr begrüßen, wenn Salzburg jetzt wieder mal einen Österreicher im Tor spielen lassen würde!“

Alexander Schlager (Bild: Gepa)
Alexander Schlager

„Diese Mentalität fehlt mir ein bisschen.
Was auch Schlagers Position im Nationalteam festigen würde. In den letzten Jahren gab’s ja ein teils wildes Hin und Her auf der Einser-Position mit Leuten wie Daniel Bachmann, Heinz Lindner, Patrick Pentz oder eben Schlager. Payer: „Alle haben gut bis sehr gut gespielt. Und trotzdem hat es keiner geschafft, die nachhaltige und klare Nummer eins zu sein.“ Und Helge weiß auch, warum: „Das hat schon etwas mit Präsenz und Ausstrahlung zu tun. ,Ich geh nicht mehr aus dem Tor raus, mich spielt da keiner mehr raus!‘ Diese Mentalität fehlt mir ein bisschen.“

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